SUICIDE SILENCE – No Time To Bleed
CENTURY MEDIA RECORDS/EMI ELECTROLA
Ich gestehe, das vielerorts abgefeierte Debutalbum des amerikanischen Quintetts SUICIDE SILENCE mit dem Titel »The Cleansing« nicht zu kennen und von daher als Unbedarfter an deren aktuellen Silberling herangetreten zu sein, weshalb ich zu Themen wie "Entwicklung", oder dergleichen keinerlei Kommentare abzugeben imstande bin. Die Kalifornier wurden im Anschluß an ihren Erstling nicht nur mit Ehrungen wie "Bestes neues Talent" - wie sie bei den "Revolver Golden Gods" in L.A. bezeichnet worden sind - bedacht, sondern erhielten darüber hinaus auch die Gelegenheit, jede Menge an Bühnenerfahrung zu sammeln, als sie zusammen mit völlig unterschiedlichen Truppen wie SLIPKNOT, DISTURBED, BEHEMOTH, CARCASS oder PARKWAY DRIVE auf Tour geschickt wurden, wodurch sich ihr Publikum mit Sicherheit vervielfachen hat lassen. »No Time To Bleed« wird die Karriere dieser Burschen fraglos weiter vorantreiben können, denn auf abgefahrenes Stilgebräu wird "ihre" Klientel abermals abfahren und der Band in Scharen zuströmen. Das Quintett offeriert nämlich einen überaus angesagten Mix aus vornehmlich deftigsten Zutaten, der mitunter recht verquer, spieltechnisch aber dennoch einwandfrei, dargeboten wird und momentan regelrecht im Trend liegt.
Deathcore, die modernisierte Variante von amerikanischem Death Metal, Hardcore der zeitgemäßen Art, aber auch Metalcore, all diese Ingredienzien vermeine ich, im Laufe der Gesamtspielzeit zu vernehmen, wobei zu unverfrorene "Leihgaben" bei großen Formationen dennoch nicht auszumachen sind. Das spricht zwar für SUICIDE SILENCE, in Jubel ausbrechen läßt mich »No Time To Bleed« aber dennoch nicht unbedingt. Der Großteil der Tracks klingt für mein Dafürhalten nämlich schlichtweg zu konstruiert und läßt mich deshalb etwas vermissen, das derlei Sounds auch bei völlig abstrusen Klangfolgen benötigen: Seele.
Soll heißen, die Jungs sind mit Sicherheit fix an ihren Instrumenten und wirken auch keineswegs so, als ob sich verkrampft um Aggressivität bemühen müßten, bei mir können sie mit ihren abgefahrenen Tracks, die obendrein nahezu durchweg in der "Groove- und Hook-freien" Zone anzusiedeln sind, keinerlei Emotionen wecken.
http://www.suicidesilence.net/
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