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SAGA – The Human Condition
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Wir erleben die zweite handfeste Krise in der Karriere von SAGA: Mitte der Achtziger hatte man sich selbst in die Bredouille gebracht, da man auf poppigere Klänge umstieg, die irgendwie nicht wirklich nach SAGA klangen, und zudem nach bandinternen Querelen Jim Gilmour (k) und Steve Negus (d) ausstiegen. Doch immerhin hatten SAGA damals noch ihr Aushängeschild Michael Sadler und seine Stimme.
Heuer ist die Situation anders: Aufgrund der 2007 gefällten Entscheidung von Michael Sadler, nach 30 Jahren SAGA sein Augenmerk auf andere Dinge zu richten, kam die Band sozusagen unverschuldet ins Schlingern. In Rob Moratti, der zuvor schon bei FINAL FRONTIER glänzen konnte, hat man sich für einen tollen Sänger entschieden - der mit seiner Gesangslinie bei der seltsamen Schlußnummer ›You Look Good To Me‹ sogar rettet, was noch zu retten ist. Kein Wunder also, daß SAGA relativ unverkrampft an ihre neue Platte rangegangen sind, und »The Human Condition« nicht krampfhaft auf "alte SAGA" getrimmt haben. Stattdessen hat man großteils sehr gutes Songmaterial geschrieben, allen voran das großartige ›Step Inside‹ oder ›Now Is Now‹ oder die Ballade ›Hands Of Time‹, die verteufelt an QUEENSRYCHEs ›Silent Lucidity‹ erinnert (und an was läßt in aller Welt mich die Strophe von ›Let It Flow‹ nur denken?!?), das aber aufgrund des Gesangs nicht nach jenen SAGA klingen, die wir bislang kannten.
Damals sollte erst Anfang der Neunziger alles wieder ins Lot kommen, als man sich für die '93er Platte »The Security Of Illusion« im Original-Line-up zusammenfand und wieder SAGA-typische Mucke schneiderte. Wie wird es heuer aussehen? Auf alle Fälle darf man den Kanadiern die Daumen drücken, denn die Qualität der Musik stimmt zweifelsohne. Man sollte nur nicht erwarten, daß sie nach "Sadler-SAGA" klingt.
gut | 11 |
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