STORMHAMMER (D) – Signs Of Revolution
SILVERWOLF PRODUCTIONS/SPV
In ihrer mittlerweile gut fünfzehnjährigen Geschichte hatte diese deutsche Formation zwar durchaus achtbare Erfolgserlebnisse zu vermelden, doch leider auch immer wieder mit Besetzungsproblemen zu kämpfen. Von daher ist es auch kaum verwunderlich, daß auch auf dem aktuellen Silberling der Band neue Gesichter zu sehen sind. Im aktuellen Line-up finden sich mit Manny Ewander (Gitarre) und Horst Teßmann (Baß) nur noch zwei "alte" Recken, wobei sich im Endeffekt allerdings lediglich der abermalige Wechsel am Mikro auf das Gesamterscheinungsbild ausgewirkt hat. Anstelle des auf »Cold Desert Moon« und »Lord Of Darkness« noch brillierenden einstigen DRIFTER-Sängers Tommy Lion hat sich die Band nunmehr den ehemaligen NEVERLAND-Frontmann Mike Zotter ins Boot geholt, und genau dieser Umstand läßt STORMHAMMER anno 2009 auch deutlich anders klingen.
Verängstig braucht allerdings kein Fan der Band zu sein, denn STORMHAMMER kredenzen noch immer traditionell intonierten Heavy Metal der mit heftigen und kraftvollen Passagen ebenso ausgestattet ist, wie mit melodiösen Elementen. Von den Kompositionen her besteht auch nicht unbedingt ein großartiger Unterschied zu früher, auch wenn ich meine, daß »Lord Of Darkness« als Gesamtheit doch eine Ecke härter ausgefallen ist als der brandneue Rundling. Durch Mikes etwas weniger deftigen Gesang konnten für mein Dafürhalten vor allem die melodischen Momente besser zur Geltung gebracht werden, was aber nicht bedeuten soll, daß STORMHAMMER keine Abgeh-Tracks mehr in petto hätten. Im Gegenteil, mit ›Omens Of Agony‹ oder ›Ride On A Razorblade‹ lassen die Bayern nämlich sogar Einflüsse von mächtigen US-Power Metal-Truppen erkennen und ziehen sich dabei mehr als nur achtbar aus der Affäre. Zu den eher gemäßigteren, melodiebetonten Nummern von »Signs Of Revolution« paßt Mike für meinen Geschmack sogar besser, weshalb auch das ungemein zwingende, höchst melodiöse ›Kiss At The Abyss‹ auch mit zu den absoluten Highlights dieses Albums zu zählen ist. Nicht ganz mithalten mit ihrer eigenen Vergangenheit kann die Band im direkten Vergleich dafür mit der aktuellen Ballade ›Bridges To Eternity‹, auch wenn mir klar ist, daß man eine Jahrhundert-Komposition wie ›Wise Old Man‹ nicht alle Tage aus dem Ärmel zu schütteln imstande sein kann.
Als Fazit läßt sich für »Signs Of Revolution« demnach feststellen, daß STORMHAMMER sich selbst von Grund auf treugeblieben sind und nach wie vor ausnahmslos ehrlichen und handgemachten Heavy Metal darbieten, sich aber - nicht zuletzt aufgrund der Besetzungswechsel - nunmehr doch ein wenig anders als in der Vergangenheit anhören. Die erläuterten Unterschiede lassen zumindest für mich dabei erkennen, daß die Burschen damit aber keinerlei qualitativen Abstriche zu verbuchen haben, sondern diesbezüglich zumindest ein Unentschieden "gegen sich selbst" einfahren konnten.
beeindruckend | 12 |