Y-Files-Datasheet |
Contents: BONHAM-Re-Release-Review: »The Disregard Of Timekeeping« |
Date: 02.04.2009 (created), 17.04.2009 (revisited), 22.01.2022 (updated) |
Origin: ONLINE EMPIRE |
Status: unreleased |
Reason: double action |
Task: publish |
Comment: Den beiden Wiederveröffentlichungen von Jason Bonhams Combo hatte sich meinereiner schon zuvor gewidmet, so daß die beiden Reviews von Walter nun in den "Y-Files" Platz finden sollen. |
Supervisor: i.V. Stefan Glas |
BONHAM – The Disregard Of Timekeeping (Digipak-CD)
STEAMHAMMER/SPV
Wer sich in den letzten Jahren vom druckvollen und immerzu mächtig groovenden Schlagzeugspiel des Jason Bonham bei UFO, aber auch bei FOREIGNER überzeugen hat können, wird bestätigen, daß es der Kerl geschafft diesen, doch bereits etwas "betagteren" Herrschaften reichlich Punch zu verabreichen. Sein Mitwirken bei der einmaligen (?) Reunion von LED ZEPPELIN erfolgte zwar in erster Linie durch die Tatsache, daß Jason der Sohn des einstigen Drummers John Henry Bonham ist, doch auch seine durchweg imposanten Live-Performances hätten ihm die Berechtigung dafür einbringen können.
In der Frühzeit seiner Karriere schien es mitunter sogar ein Hemmnis darzustellen, lediglich der Sproß dieses legendären Kesselrührers zu sein, denn seine Veröffentlichungen wurden häufig mit denen des "Luftschiffes" verglichen, ohne daß dabei wirklich auf die Sache selbst eingegangen worden wäre. Seine Laufbahn startete Jason bekanntlich bei AIRRACE, einer Melodic Rock-Formation, die jedoch schon nach dem ersten Album »Shift Of Light« kaum noch etwas von sich hören hat lassen. Auch mit VIRGINIA WOLF wollte der Durchbruch - trotz zweier gelungener Alben - nicht wirklich klappen, weshalb eine kurzeitige Liaison mit Jimmy Page die nächste Station war, ehe sich Jason unter seinem Familiennamen erstmals für längere Zeit in der Szene präsentieren konnte. Das erste - dieser Tage neuaufgelegte - Album von BONHAM erschien 1989 und enthält zeitlosen, locker-lässig intonierten US-Hard Rock der seinerzeit angesagten Variante. Zwar hat es Jason Kritikern hinsichtlich der Vergleichsmöglichkeiten damit sehr leicht gemacht, denn mit Danny MacMaster war ein Sänger an Bord dieses Unternehmens, der sich offenbar sehr intensiv mit dem Gesangsstil von Robert Plant beschäftigte, doch ansonsten war es eher die "Haarspray-Abteilung" (zu der man die Burschen von BONHAM ebenfalls zählen mußte, wie anhand der imposanten "Kopfschmuck-Werkschau" der Jungs auf dem Cover nachzuvollziehen ist), die zur Klientel dieser Truppe gezählt hat. Massive Sleaze-Einflüsse waren auf »The Disregard Of Timekeeping« nämlich ein ebenso wesentlicher Bestandteil, wie auch herrliche melodische Soli und gemäßigtere Melodic Rock-Töne. Selbst wenn das Album im Original noch zu ergattern sein müßte, stellt die Neuauflage nicht nur für Komplettisten eine lohnende Investition dar, denn »The Disregard Of Timekeeping« läßt sich zweifelsfrei als "zeitlos" bezeichnen.