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PRONTHER

Fang die Seife

(10-Song-CD-R: € 13,-)

Mit den schlichten Worten "Metal from Germany" präsentiert sich das aus Aschaffenburg stammende Quartett PRONTHER auf seiner Website und gibt ebendort auch eine nicht unbedingt harmonisch anmutende Zusammenstellung von Bands und Künstlern als Einflußquellen an. Die Konstellation RAMMSTEIN, KNORKATOR, NAPALM DEATH, Helge Schneider, CREMATORY und JUDAS PRIEST mutet wohl nicht nur für meine verwöhnten Öhrchen mehr als nur eigenwillig an, entpuppt sich aber im Endeffekt zumindest zum Großteil als gar nicht einmal so weit hergeholt. Die Burschen haben ihre Songs allesamt mit Texten in deutscher Sprache verfaßt und beweisen zudem auch eine zwar nicht unbedingt immerzu jugendfreie, aber wirklich unterhaltsame Auffassung von Humor. Allerdings sollte man PRONTHER keinesfalls als reine "Spaßkapelle" betrachten, denn dazu wirken die Texte zu tiefgründig und zum Teil auch zu düster. Stimmig ist die Mixtur aber dennoch, denn auch musikalisch lassen die Burschen eher die heftigere Seite des Metals erklingen und kommen nicht zuletzt durch das Riffing durchaus in die Nähe von RAMMSTEIN, wie im Titelsong oder ›Kirschtorte‹ nachzuvollziehen ist.

Während ich persönlich von Einflüssen von NAPALM DEATH und JUDAS PRIEST auf diesem Album nichts vernehmen kann, hat man vergessen, auch die neueren SVBWAY TO SALLY zu erwähnen, die sich ja hinsichtlich der Gitarrensounds in den letzten Jahren ebenfalls deutlich in eine heftigere Richtung entwickelt haben als zu Beginn ihrer Laufbahn. Den Einfluß dieser Truppe meine ich auf »Fang die Seife« vor allem in ›Königskinder‹ und ›Das Ballett‹ heraushören zu können. Hinsichtlich der Musik selbst muß man unbedingt noch erwähnen, daß die Aschaffenburger über den Großteil der Spielzeit mächtig zu grooven wissen und eine dezente Nu Metal-Schlagseite in ihrer Rhythmik zu präsentieren wissen. Einzig ›Warte auf mich‹ zeigt die Jungs von einer eher gefühlsbetonten Seite und kommt mit einem dezenten Gothic-Anstrich aus den Boxen, während der Groove Metal in Kombination mit dem genannten harschen Riffing das Geschehen an sich dominiert.

PRONTHER beweisen mit »Fang die Seife« wie erstzunehmend vermeintliche "Spaßbands" eigentlich sein können, aber trotzdem wird sich der Hörer dem Unterhaltsamkeit dieser Band nicht entziehen können.

http://www.pronther.com/

pronther@aol.com

ernstzunehmendes Fangtraining


Walter Scheurer

 
PRONTHER im Überblick:
PRONTHER – Fang die Seife (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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