![]() |
![]() |
![]() |
SINNER (D, Stuttgart) – Crash & Burn
AFM RECORDS/SOULFOOD
Weshalb sich Mat Sinner und seine Komparsen für ihr aktuelles Scheiblettchen lediglich knapp 18 Monate Zeit genommen haben, um einen Nachfolger zu »Mask Of Sanity« zu kredenzen, vermag ich zwar nicht zu beurteilen, Tatsache ist jedenfalls, daß dieser Umstand sehr zum Gelingen von »Crash & Burn« beigetragen hat. Das neueste Silberscheibchen aus dem Schaffen der Süddeutschen klingt nämlich ungemein spontan und regelrecht rotzig, so daß die Vermutung naheliegt, SINNER hätten es bewußt auf "Spontaneität" angelegt und ihre Tracks unmittelbar aus dem Bauch heraus komponiert.
Besonders kopflastig klangen sie zwar ohnehin noch nie, aber die "aktuelle Kalkulation" ist für die Jungs in jeder Weise aufgegangen und zwar vollständig. Ein erdiger und harter Sound ist das Ergebnis, wodurch die insgesamt elf Exponate ihres aktuellen Schaffens auch allesamt den Charme von zeitlosen Hard Rock-Großtaten versprühen. Zudem läßt die Band auch spieltechnisch nichts anbrennen, sondern über die meiste Zeit wahrlich die Sau raus, wodurch sich die Songs von »Crash & Burn« herrlich in die Gehörgänge einfräsen und so dem Titel des Albums mehr als nur gerecht werden können. Schwere - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes - teilweise sehr dreckig anmutende Klänge werden uns um die Ohren geballert, aber dennoch wurde keineswegs auf Melodien verzichtet. Anleihen für ihre aktuelle Veröffentlichung dürfte sich die Truppe offenbar bei MOTÖRHEAD (›Revolution‹) geholt haben, aber auch Mats alte Helden THIN LIZZY scheinen für das aktuelle Scheibchen der "Sünder" Pate gestanden zu haben, wie in ›Heart Of Darkness‹ und dem wahrlich brillanten ›Connection‹ nachzuvollziehen ist.
"In der Kürze liegt die Würze", sagt man so schön, und an diese Vorgabe scheinen sich SINNER nicht nur beim Songwriting, sondern auch im Studio gehalten zu haben.
Das Ergebnis ihrer Vorgehensweise spricht für sich und stellt zudem unter Beweis, daß bei diese Band keinerlei Schwächen oder gar Abnutzungserscheinungen zu erkennen sind, sondern - ganz im Gegenteil - SINNER offenbar neuerlich einen Frühling erleben dürfen.
beeindruckend | 12 |