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DEVIAN – God To The Illfated

CENTURY MEDIA RECORDS/EMI ELECTROLA

DEVIAN, ein zunächst eher den Eindruck einer weiteren, von zahlreichen Nebenbaustellen erweckende Projekt, an dem unter anderem die MARDUK-Mucker Legion (Gesang) und Emil Dragutinovic (Schlagzeug) involviert sind, scheint auf den Prioritätslisten aller beteiligten Musiker ganz weit nach oben gerutscht zu sein. Anders ist es für mich nicht zu erklären, daß nur knapp ein Jahr nach dem Debut »Ninewinged Serpent« bereits ein Nachfolger an den Start gebracht werden konnte. Ganz nach dem Motto "Never Change A Winning Team" haben sich DEVIAN einmal mehr in die Fänge von Rikard Kottelin und Peter in de Betou begeben, um ihr aktuelles Werk produzieren zu lassen, einzig für den Endmix mußte man sich Ersatz besorgen, da Fredrik Nordström nicht zur Verfügung stand. Statt seinen Fingerchen waren jene von Peter Tägtgren im Spiel, eine Ikone an den Reglern ersetzte quasi die andere, auf das Ergebnis hatte diese "Umbesetzung" jedoch keinerlei Auswirkung.

Stilistisch hat sich seit dem Debut ebensowenig verändert, der brutale Mix aus Death, Black und Thrash Metal kommt immer noch verdammt brachial aus den Boxen. Die Tracks wirken jedoch frischer, weil vielschichtiger und sind zudem nachhaltiger in ihrer Wirkung. Trotz der vermeintlich kurzen Zeit, die den Musikern zur Verfügung stand, scheinen sie beim Songwriting all' ihre Erfahrung eingesetzt zu haben, um dermaßen ausgeklügelte Nummern aus dem Ärmel zu schütteln. Weiters sind auf »God To The Illfated« bislang von dieser Formation noch nicht zu vernehmende Elemente zu erkennen, die das Bild abrunden. Klar regiert der bösartige, mitunter pechschwarze Death/Thrash Metal noch immer das Geschehen, doch die Schweden wissen nunmehr auch mit einer satten Portion Melodien aufzuwarten, die man nicht wirklich erwarten durfte. In ›Saintbleeder‹, das ungewöhnlich melodisch aus den Boxen geknallt kommt, ist obendrein noch auffällig, daß Legion nicht ausschließlich in seiner ureigenen Art und Weise singt, sondern sogar phasenweise auf Klargesang (!) setzt und sich dabei durchaus passabel aus der Affäre zu ziehen vermag. Aber auch die "Moderne" läßt sich nicht verleugnen, so kommt das Riffing mitunter in die Nähe von brachialen Neuzeit-Truppen, ohne dabei aber den typisch schwedischen Death Metal und den derben Thrash Metal der die Basis von DEVIAN darstellt, außen vor zu lassen. Der latente Hang zu zeitgemäßen Riffs paßt vor allem hinsichtlich der brutalen Ausführung gut ins Gesamtbild und läßt eine weitere Facette dieser Band erkennen.

Gegen Ende hin beweisen DEVIAN dann auch noch Fingerspitzengefühl für akustische Passagen (›Awaiting Doom‹), die jedoch in einen Reißer der Extraklasse eingebettet wurden und lassen zum Abschied mit dem epischen Monumentaltrack ›When The Vultures Have Left‹ ein Glanzlicht vom Stapel. Dermaßen vielschichtig hätte ich DEVIAN keineswegs erwartet, allerdings muß sehr wohl hinzugefügt werden, daß die Jungs in erster Linie immer noch brachialen Metal zum besten geben und das auf imposante Weise.

http://www.devian.se/

info@devian.se

gut 11


Walter Scheurer

 
DEVIAN im Überblick:
DEVIAN – God To The Illfated (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
DEVIAN – Online Empire 39-Interview (aus dem Jahr 2009)
DEVIAN – News vom 19.07.2007
DEVIAN – News vom 04.10.2007
DEVIAN – News vom 27.11.2008
DEVIAN – News vom 29.04.2010
DEVIAN – News vom 22.06.2011
Soundcheck: DEVIAN-Album »Ninewinged Serpent« im "Soundcheck Heavy 106" auf Platz 18
unter dem ehemaligen Bandnamen REBELANGELS:
REBELANGELS – News vom 29.05.2005
REBELANGELS – News vom 10.03.2006
REBELANGELS – News vom 29.07.2006
unter dem ehemaligen Bandnamen ELIZIUM (S):
ELIZIUM (S) – News vom 29.07.2006
ELIZIUM (S) – News vom 19.07.2007
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