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PERSOPHONE

Rise...Fall

(9-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Persephone, die griechische Göttin der Unterwelt und der Fruchtbarkeit stand schon mehrfach Pate für Bands, wenn auch in unterschiedlichen Schreibweisen und mit verschiedensten "Zusätzen". Auf meinem Servierteller befinden sich heute PERSOPHONE aus Rostock, die als Band unter diesem "geborgten" und abgeleiteten Namen bereits seit gut fünfzehn Jahren am Start sind. Mir war die Truppe bisher zwar noch nicht wirklich bekannt, doch im Black Metal-Underground konnten sich die Jungs schon in ihrer Frühzeit einen guten Namen machen. Als "echte" Schwarzwurzler waren die Jungs nämlich früher aktiv, wie die alten Bandphotos mit Corpsepaint nachhaltig dokumentieren. Anno 2008 ist selbiges jedoch nicht mehr vorhanden und auch die Musik der Burschen scheint sich reichlich verändert zu haben, kommt jedoch immer noch sehr dunkel und zum Teil auch noch recht heftig aus den Boxen.

»Rise...Fall« klingt in erster Linie jedoch sehr düster und atmosphärisch und wirkt durch die mitunter psychedelisch anmutenden Passagen teilweise sogar eher rockig als schwarzmetallisch, auch wenn vom pechschwarzen Metal immer noch einige Anteile auf dem aktuellen Dreher der Jungs auszumachen sind. Daneben lassen PERSOPHONE aber auch durch eher verträumt-verspielte Sequenzen aufhorchen und wußten diese sehr homogen in das Gesamtbild zu integrieren. Sehr authentisch kommt die Chose nicht zuletzt durch den rohen und ungeschliffenen Sound daher, den sich die Jungs selbst verpaßt haben. Auch an ihrer Einstellung ist nachzuvollziehen, daß PERSOPHONE es keineswegs auf kommerziellen Erfolg angelegt haben, sondern ihre Musik schlichtweg aus Überzeugung spielen. Zudem zählen die Jungs auch keinesfalls zu jenen intoleranten Schwarzheimern, die noch nicht einmal mit einem Fernglas über ihren Tellerrand hinausblicken können, wodurch die Rostocker weitere Plus-Punkte sammeln können.

Aber dennoch ist nicht alles im "grünen" Bereich auf diesem Album. Vor allem der gitarrengenerierte Druck fehlt mir persönlich, was sich in Summe leider auf die Heftigkeit von »Rise...Fall« ausgewirkt hat. Da sich die Burschen aber ihre Inspirationen offenbar nicht von mächtigen Riffkönigen holen, sondern mittlerweile wohl viel eher von leichtfüßig und progressiv agierenden Formationen, ist das durchaus erklärbar. Die gut 40 Minuten Spielzeit wissen in erster Linie durch ihre atmosphärische Dichte zu imponieren und weniger durch schwermetallische Härte. Diese konnte aber zumindest als "Korsett" rund um die Atmosphäre gezwängt werden und läßt »Rise...Fall« zu einem düsteren Trip in die Welt von PERSOPHONE gedeihen.

http://www.persophone.de/

raik@persophone.de

auf zu einem düsteren Trip!


Walter Scheurer

 
PERSOPHONE im Überblick:
PERSOPHONE – Rise...Fall (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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