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UMBRA NIHIL – The Borderland Rituals

EPIDEMIE RECORDS (Import)

UMBRA NIHIL stammen aus Finnland und sind zum zweiten Mal nach ihrer 2005er Scheibe »Gnoia« mit einem Langeisen am Start. Das erste Lebenszeichen dieser Formation war bekanntlich eine Split-CD zusammen mit den Kollegen von AARNI anno 2002. Mit eben jener Band teilen sich UMBRA NIHIL nicht nur die etwas eigenwillige Ausführung von Musik selbst, sondern darüber hinaus auch den Gitarristen. Master Warjomaa (Markus Marjomaa) ist an der Klampfe in beiden Bands aktiv, kommt jedoch bei UMBRA NIHIL besser zur Geltung. Im direkten Vergleich kommen die "grauslichfarbigen Nihilisten" nämlich ein wenig direkter aus den Boxen, auch wenn ihr schwer im Doom verankerter, aber weit darüber hinausreichender Sound an sich alles andere als leicht zugänglich klingt. Was den Gesang betrifft hat Frontmann Jussi "Iron Hammer", der auch bei LORD VICAR spielt, nunmehr nicht nur den bösartigen Doom/Deather drauf, sondern kredenzt einen zwar sehr dunkeln, aber dennoch klaren Gesangsstil, der sich als sehr harmonisch mit den teilweise recht psychedelisch anmutenden Klängen herausstellt und sehr viel zur Tiefenwirkung dieses Albums beiträgt.

»The Borderland Rituals« basiert auf einer Novelle mit dem Titel "The House On The Borderland", die von William Hope Hodgson stammt. Um diese, dem Horror-Genre entlehnte Geschichte auch stilecht umzusetzen, haben sich UMBRA NIHIL für die Aufnahmen in einem abgeschiedenen Gebäude eingenistet. Das Ergebnis spricht für sich, denn das Album vermag durchaus klaustrophobische Zustände zu vermitteln, die von den zwar elegischen, aber im Endeffekt keineswegs depressiv klingenden Tracks hervorgerufen werden. Die mitunter unverzerrte Gitarren in Kombination mit den atmosphärisch intensiv tönenden Tasteninstrumenten vermögen in Ultra-Slo-Motion sehr wohl für innere Ängste zu sorgen, der Band scheint dieser Umstand bewußt gewesen zu sein, weshalb sie immer wieder darauf zurückgegriffen haben, um »The Borderland Rituals« auch effizient zur Wirkung zu bringen. Zwar bedarf es der nötigen Muse, um sich überhaupt in die Klangwelt von UMBRA NIHIL einleben zu können, dem Interessenten wird dafür ein sehr vielschichtiges, extrem zähflüssiges Sammelsurium an Kompositionen geboten, dem man sich kaum entziehen kann. Dort wo AARNI mit eher spacigen, sphärischen Einsprengsel das Gesamtbild zu einer immerzu positiv wirkenden, gen Progressive Rock tendierenden Kombination verquicken, bearbeiten UMBRA NIHIL den verängstigten Zuhörer mit ihrem "Werkzeug" regelrecht, wohl um sicherzugehen, daß dieser noch nicht einmal daran denkt, die Flucht zu ergreifen.

Wie auch immer man den eigenwilligen, obskuren Sound von UMBRA NIHIL auch bezeichnen mag, ein Selbst-Test ist hier unbedingt zu empfehlen, denn an der Wirkung und Intensität von »The Borderland Rituals« besteht kein Zweifel.

http://www.umbranihil.net

vv@umbranihil.net

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
UMBRA NIHIL im Überblick:
UMBRA NIHIL – The Borderland Rituals (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
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