MYRKVAR – Als een woeste horde
SHIVER RECORDS (Import)
Im Pagan/Viking-Bereich ist es ja an sich üblich, und meiner Meinung nach auch sinnvoll, seine Herkunft in den Sound mit einzubeziehen, selbstredend nur bis zu einem bestimmten Grad, denn politischen Stumpfsinn braucht auch hier kein Mensch. Das mir bislang unbekannte niederländische, genauer gesagt gelderländische - worauf sich die Truppe auch beruft - Sextett MYRKVAR scheint genau das berücksichtigt zu haben und kommt auf »Als een woeste horde« mit Texten in der Muttersprache aus dem Kreuz, was ja nun nicht wirklich alltäglich ist und der Band Marktvorteile einbringen könnte, um sich von mittlerweile wahrlich reichlich vorhandenen Mitbewerbern auch abheben zu können.
Das Debutalbum des aus Nijmegen stammenden Sechsers wird der genannten Stilbeschreibung gerecht und liefert exakt das ab, was man sich unter Pagan/Viking Metal vorstellt und von einer Band diesbezüglich auch erwartet. Das Problem ist bloß, daß es im Laufe der Spielzeit kaum Momente und Passagen zu vernehmen gibt, die es schaffen, sich nachhaltig im Gedächtnis einzuprägen. Viel eher spielen die Herren nebst Dame an den Streichinstrumenten an mir vorbei. Bedingt durch die Sprache kommen mir immer wieder HEIDEVOLK in die Sinn, doch die haben es aufgrund ihrer Pfiffigkeit geschafft, sich in die Herzen ihrer Fans zu spielen. Genau das fehlt mit bei MYRKVAR, die Chose bleibt mit wenigen Ausnahmen einfach zu steril und auch zu vorhersehbar. Noch dazu haben MYRKVAR den Großteil der Nummern in überdimensionierter Spielzeit angelegt, dabei jedoch vergessen haben, für Spannungsmomente zu sorgen. Es ist zwar nicht so, daß MYRKVAR ihre Tracks verhunzt haben, aber mittlerweile gibt es unzählige Formationen, die in jenem Genre wesentlich gehaltvoller zu Werke gehen. Spieltechnisch kann man dem Quintett an sich keinerlei großartige Vorwürfe machen, aber zum einen ist das Songmaterial im Endeffekt doch eher belanglos ausgefallen, zum anderen vermag auch Frontheide Hjorulf nicht unbedingt Akzente zu setzen, da seine Stimme schlichtweg zu ausdruckslos und zudem auch sehr monoton aus den Boxen gebrummelt kommt.
An »Als een woeste horde« wird zwar mit Sicherheit niemand aus der Zielgruppe stoßen, doch um im Gedächtnis des Zuhörers zu bleiben, werden MYRKAR in Zukunft ordentlich nachbessern müssen.
annehmbar | 6 |
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