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TERMINAL FUNCTION – Measuring The Abstract

CANDLELIGHT/SOULFOOD

Viel gibt es von den Schweden TERMINAL FUCTION bislang noch nicht zu berichten. Vor zehn Jahren starteten die beiden Studenten Stefan Aronsson (heute als Gitarrist und Keyboarder bei TERMINAL FUNCTION) und David Lindkvist (Schlagzeug) mit einem weiteren Kumpel das Unternehmen "Band". Das zunächst eher als Freizeitprojekt angedachte Unterfangen ist in der Zwischenzeit aber scheinbar zu mehr geworden, zumindest haben die Jungs mittlerweile auch einen Deal an Land gezogen. »Measuring The Abstract« stellt das Debutalbum des Quintetts dar, wobei ein Großteil der Songs allerdings schon einige Zeit auf dem Buckel hat und von den bislang aufgenommenen Demos aus den Jahren 2002 bis 2004 stammt. Da es diese jedoch kaum in unsere Breiten geschafft haben, dürfte nicht nur meine Wenigkeit bislang unbedarft in Sachen TERMINAL FUNCTION gewesen sein. Auch wenn kaum wirklich neue Kompositionen auf dem Album zu finden sind, scheint es den Jungs aber keineswegs an Kreativität zu mangeln. Das Quintett offeriert technisch ungemein anspruchsvollen, vielschichtigen und abwechslungsreichen Death Metal, der eine Fülle an Details und Einflußquellen offenbart. Zwar ist es auch nicht unbedingt einfach, das Album am Stück zu hören, da die Chose mitunter schlichtweg übertrieben frickelig angelegt worden ist, doch im Endeffekt entpuppt sich »Measuring The Abstract‹ als wahre "Entdeckungsreise" in Sachen anspruchsvoller schwermetallischer Kunst.

Basierend auf progressivem Todesblei wieseln Stefan und sein Komparse Mikael Almgren regelrecht über ihre Griffbretter, lassen sich dazu von ihrer Rhythmusabteilung mit Breaks reglerecht zuschütten, kommen aber dennoch immer wieder gemeinsam zum vereinbarten Ziel. Soll heißen, das Songwriting wurde zwar ungemein variantenreich und mannigfaltig angelegt, dennoch wirkt es nicht zerfahren oder gar chaotisch. Viel eher scheint die Band, Wert auf die Vortragsweise gelegt zu haben, um im richtigen (wenn auch nicht immer im erwarteten) Moment die "Handbremse" zu ziehen und zwar nicht nur um Tempowechsel vorzunehmen, sondern ebenso, um die eben noch künstlerisch aufgebaute Atmosphäre zu zerstören und diesbezüglich einen Neuanfang zu starten.

Bei dermaßen verqueren Songs wäre eindimensionaler Gesang selbstredend völlig fehl am Platze, weshalb auch diesbezüglich von deftigem Gegrowle bis hin zu kräftigem Klargesang ein sehr breites Spektrum geboten wird. Allerdings entpuppt sich der Vortrag von Victor Larsson dennoch als Schwachpunkt und sollte für weitere Veröffentlichungen vor allem hinsichtlich des Volumens verbessert werden. Ansonsten besteht für den armen Kerl nämlich die Gefahr, im Gebräu seiner Kollegen schlichtweg unterzugehen.

Auch wenn es schwerfällt, hier die wirklich passenden Querverweise zu finden und »Measuring The Abstract« ein zum Teil recht hart zu verdauernder Brocken geworden ist, sollten sich vor allem Fans von Bands wie DEATH, ATHEIST, INTO ETERNITY und MESHUGGAH an TERMINAL FUNCTION ergötzen können. Speziell letztgenannte Truppe meine ich desöfteren als Inspirationsquelle vernehmen zu können, allerdings verfügen TERNMINAL FUCTION in Summe noch nicht über deren Genialität.

http://www.terminalfunction.tk/

gut 11


Walter Scheurer

 
TERMINAL FUNCTION im Überblick:
TERMINAL FUNCTION – Measuring The Abstract (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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