DARKNESS ABLAZE – Darkness Ablaze
BLACK BARDS ENTERTAINMENT/AL!VE
In sehr ansprechender Aufmachung und mit einem wirklich gelungenen Cover kommt das nunmehr über ein Label veröffentlichte, einigen Underground-Freaks aber bestimmt bereits seit längerer Zeit als Eigenproduktion bekannte, Debutalbum der Bietigheim-Bissinger Formation DARKNESS ABLAZE daher. Auch was den Inhalt betrifft, wurden offenbar weder Kosten, noch Mühen gescheut und der Käufer darf sich neben dem eigentlichen Tonträger, der aus acht Songs besteht, zusätzlich auch an vier Live-Videos erfreuen. Keine schlechte Idee von Label und Band, um auf diese noch recht unbekannte Truppe aufmerksam zu machen. Allerdings wäre das an sich nicht unbedingt zwingend notwendig gewesen, denn ihr opulenter Mix aus melodiösem Death und Black Metal, der zudem auch noch Elemente aus dem Folk- und Pagan-Bereich zu bieten hat, müßte an sich auch ohne Bonus-Material abzusetzen sein wie warme Semmeln.
Zwar ist die Produktion der imposanten, "skandinavischen" - DARKNESS ABLAZE erwecken den Eindruck, auf Inspirationsquellen aus allen drei der großen nordeuropäischen Länder zurückzugreifen - Melange keineswegs gerechtgeworden, sondern leider eher saft- und kraftlos ausgefallen, die zahlreichen guten Ideen und deren ebensolche spieltechnische Umsetzung konnten dadurch aber keineswegs abgeschwächt werden. Die Tracks an sich leben vor allem von ihrem immens hohen Abwechslungsreichtum, die Gitarren wissen durch ihr häufig wechselndes Spiel zu gefallen, lassen aber auch viel Raum für die Keyboards, was die Band sehr gut zu nutzen versteht, um für atmosphärische Passagen zu sorgen. Dadurch können DARKNESS ABLAZE neben den zum Teil schwedisch-geschwärzt anmutenden, rasenden Passagen, sehr wohl auch unter die Haut gehende, leicht melancholisch (und auch finnisch) wirkende Elemente anbieten und wissen dadurch für elegante Kontrapunkte im zumeist aggressiven Material zu sorgen. Ganz gelingt es den Burschen aber noch nicht, über die gesamte Spielzeit eines Langeisens zu überzeugen. Vor allem in den beiden längeren Tracks ›Black Rainbow‹ und ›Once Called For Redemption‹ fehlen die an sich zwingend notwendigen Spannungsbögen, wodurch die Luft leider vorschnell wieder draußen ist. Daß die Jungs aber sehr wohl gefühlvolle und heftige Passagen perfekt kombinieren können, beweist das als melancholisch-atmosphärisches Instrumental eingeleitete, zweiteilige ›Ascend From Ashes‹. Hier stimmen schlicht und ergreifend das Mischungsverhältnis und auch die Umsetzung. Ansonsten ist es vor allem die zum Teil fulminante Vorgangsweise von DARKNESS ABLAZE, die zu beeindrucken weiß, und diese kommt in den kürzeren und knackigen Nummern wie ›Lonely I March‹, oder dem durch einen zusätzlichen, an FINNTROLL und Konsorten erinnernden Teil aufgefetteten ›The Demon Prevails‹ einfach besser zur Geltung. Ideenreichtum, Kreativität und Marschrichtung der Band an sich passen bereits, an der detaillierten Ausführung von "Longtracks" darf gerne noch weiter gearbeitet werden, um mit Album Nummero Zwo dann auch den Durchbruch zu schaffen.
Minuspunkte haben sich die Burschen dennoch eingefangen, und zwar für ihr ›Intro‹. Es ist zwar verdammt mutig, mit musikgewordener, sich endlos ziehender Langeweile in ein Album zu starten, doch der Gefahr, daß der geneigte Interessent dieses, dadurch vergrämt, vorschnell in die nächste Ecke ballert, sollte man sich auch bewußt sein.
Machen wir also die Punkterechnung auf: 10 - 2 = 8.
http://www.darkness-ablaze.de/
ordentlich | 8 |
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