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THE OATH (F) – 4

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Mit dem nicht gerade einfallsreichen, zumindest aber chronologisch wertvollen, Titel »4« offerieren uns die aus dem französischen Lyon stammenden fünf Jungs von THE OATH ihr zweites Langeisen. Nachdem man zu Beginn dieses Jahrtausends zwei Demos innerhalb von nur kurzer Zeit in Eigenregie in Umlauf zu bringen versuchte, geriet die Karriere danach offenbar ein klein wenig ins Stocken, so daß es bis 2007 dauern sollte, ehe man erneut, dafür aber dann mit einem zwölf Tracks umfassenden Werk namens »The End Of Times« vorstellig wurde. Durch zahlreiche Gigs in ihrer Heimat konnten die Burschen mächtig an Erfahrung und wohl auch Mut gewinnen, so daß nun, nur ein knappes Jahr später, schon weiterer Silberling folgt, der von Kristian Kohlmannslehner im "Kohlekeller"-Studio eingetütet wurde. Das Quintett hat sich an sich dem heftigen Metal verschrieben, wildert jedoch in jenen Regionen, die momentan wohl als eine der kommerziell erfolgreichsten Varianten davon durchgehen und wirkt deshalb auch ein klein wenig zu kalkuliert. Soll heißen, auf »4« kommen jede Menge Melodien zum Vorschein, die allesamt in heftiges Gewand gekleidet wurden und auch dementsprechend soundtechnisch umgesetzt werden konnten, doch an besonderen Vorkommnissen ist dieses Album eher schwach. Die Band scheint sich zeitgleich an CRADLE OF BORGIR, aber auch am melodischen Death Metal (Provenienz nicht genauer zuordenbar, da Elemente jenes Stils von beiderseits des Atlantiks zu vernehmen sind) orientieren und versucht, für sich die Essenz jener stilistischen Formen herauszufiltern, um daraus eine zugängliche Melange anzubieten. Dieses Unterfangen ist den Franzosen aber leider nur teilweise gelungen, denn was auf »4« definitiv zu kurz kommt, ist die Eigenständigkeit. Zwar wird dieses Album fraglos alle Freunde des melodischen, Keyboard-lastigen Black Metal erfreuen können, wie sich wohl auch aus der Klientel des modernen und melodischen Todesmetalls Fans für THE OATH erwärmen werden, dennoch muß man den Franzosen unterstellen, hier nicht unbedingt Material abgeliefert zu haben, das wir allesamt nicht schon irgendwo anders in nicht unähnlicher Form gehört hätten. Ein weiteres Problem stellt für mich dar, daß die Jungs - zumindest für meinen Geschmack - viel zu viel Wert auf ihr Tasteninstrument legen. Jedweder Ansatz von brachialer Härte wird hier von regelrecht zuckersüßen Keyboard-Melodien kontrapunktiert, so daß die hartgesottenen Freunde von heftigen Klängen von THE OATH dann doch nicht unbedingt bedient werden, auch wenn es die Basis des Sounds sehr wohl verspricht. Auch der, zum Glück nur selten eingesetzte, "Klargesang" von Frontmann D444 muß bemängelt werden. Belassen wir es einfach dabei, festzuhalten, daß sich der Kerl an jener Art von Gesang ebenfalls "versucht" hat. So können im Endeffekt leider auch die mitunter wahrlich imposanten Riffkonstrukte, die an sich eine sehr ausbaufähige Basis darstellen, das Ruder nicht mehr herumreißen, wodurch »4« zu einem zwar mächtig vorgetragenen, aber dennoch aufgrund der genannten Mangelerscheinungen nicht gerade gehaltvollen Album geworden ist.

http://www.theoath.org/

contact@theoath.org

annehmbar 7


Walter Scheurer

 
THE OATH (F) im Überblick:
THE OATH (F) – 4 (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 35)
THE OATH (F) – 4 (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
THE OATH (F) – News vom 09.05.2008
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