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RAT CITY RIOT – Load Up

"I USED TO FUCK PEOPLE LIKE YOU IN PRISON"-RECORDS/SPV

Zum Glück gibt es ihn noch, den "echten" Punk der alten Schule. Während sich in den letzten Jahren vorwiegend Nachwuchs-Pseudos an viel zu poppigen Melodien mit vereinzelt heftigen Gitarren versuchten, um uns jene musikalischen Elaborate dann als "Punk" zu verkaufen, blieben die Vertreter der urwüchsigen Form davon zumeist wie die Ratten im Untergrund. Einige Exemplare dieser possierlichen Tierchen sind jedoch sehr wohl bereit, auch an der Oberfläche für Entzücken zu sorgen, auch wenn es beim Menschen im Normalfall eher für Unmut, wenn nicht gar blankes Entsetzen sorgt, wenn dieser mit Ratten konfrontiert wird. Das Gegenteil davon ist jedoch bei RAT CITY RIOT der Fall, handelt es sich dabei doch um ein Quartett aus dem fernen San Diego, das bereits seit einigen Jahren in den versifften Clubs der Staaten sein Unwesen treibt und auch schon sogar desöfteren bis nach Europa gespült wurde. Nach ihrem Debut »Dirty Rotten Games«, das im Jahr 2004 durch die Kanalisation nach oben gelangte, kredenzt uns der Vierer nun abermals eine satte Ladung jener Klänge, die man als alteingesessener Musikliebhaber mit dem Begriff Punk in Verbindung bringt.

Hier dröhnen die dreckigen Gitarren mächtig, Sänger Noah Bricker grölt sich mit seiner versoffen anmutenden Stimme in Richtung Gehör des Zuhörers, der seinerseits nicht nur sofort zum Mitmachen animiert wird, sondern wohl auch ein adäquates Durstgefühl verspüren wird. Ohne Rücksicht auf Verluste legen die Burschen aus Kaliforniern los, geben insgesamt zwölf Mal Vollgas und zeigen, daß sogar uralte Pop-Nummern im Punk-Gewand zu überzeugen wissen, wie anhand ihres Remakes des alten Elton John-Gassenhauers ›Saturday Night's Alright‹ nachzuvollziehen ist. RAT CITY RIOT geben nicht nur vor, Punks zu sein, diese Burschen haben sich mit Haut und Haar dieser Strömung verschrieben. Das merkt man diesem Album zu jeder Sekunde an! Auf »Load Up« wird keinerlei Augenmerk auf etwaige Chartbreaker gelegt, die gesamte Spielzeit über wird schlichtweg losgerotzt und genau das macht das Flair dieser Scheibe auch aus.

Diese Ratten verlassen keinesfalls ein sinkendes Schiff, sondern sollten vielmehr jenen Tieren alle Ehre machen und unter den Musikkonsumenten auf ähnliche Weise für unglaublich rasche Vermehrung sorgen, wie man es auch Ratten nachsagt. Vorraussetzung dafür ist an sich lediglich die Identifikation mit dem, was hoffentlich nicht nur ich, als "Punk" bezeichne.

http://www.ratcityriot.com/

info@ratcityriot.com

ordentlich 9


Walter Scheurer

 
RAT CITY RIOT im Überblick:
RAT CITY RIOT – Load Up (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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