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SARATAN – The Cult Of Vermin

MY KINGDOM MUSIC/SPV

Wenn von heftigen Metal-Klängen aus Polen die Rede ist, denkt der Fan in erster Linie wohl an technisch anspruchsvollen Todesmörtel, wie ihn uns VADER oder DECAPITATED seit Jahren vorexerzieren. Im Schatten dieser großen Namen konnten sich in all den Jahren aber auch einige weitere, dem extremen Metal zugewandte Formationen etablieren, die mittlerweile weltweit für Furore sorgen. Dennoch darf man die polnischen Szene keinesfalls auf diese überaus brachialen und heftigen Formationen reduzieren, sonst könnte man gemäß dieser Annahme gar meinen, daß es sich bei SARATAN aus Krakau um eine Formation handeln würde, die einer sanften Ausgabe von "Metal Made In Poland" entsprechen würde, denn vom extremen Metal ist auf deren Debut »The Cult Of Vermin« nichts enthalten. Doch ganz so sanftmütig klingen SARATAN auch wieder nicht. Dieses Quartett hat sich vielmehr dem traditionellen, harschen Thrash Metal verschrieben, und spätestens jetzt wird dem alteingesessenen Metaller wohl auch wieder in den Sinn kommen, daß dieses Land im europäischen Osten bereits in der Vergangenheit einige an hochwertige Acts in jenem Sektor hervorgebracht hat. ACID DRINKERS, TURBO oder DRAGON seien als Exemplare diesbezüglich in den Raum geworfen, als Vergleich zu SARATAN allesamt auch gar nicht einmal so weit hergeholt.

Hat man sich erst einmal mit der Mucke dieser Truppebeschäftigt, deren Bandname keineswegs von "Satan" abgeleitet ist, wie uns das aktuelle Logo suggeriert, wird man feststellen, daß hier Thrash Metal in purer und essentieller Version auf dem Programm steht. Der Begriff SARATAN ist übrigens der arabischen Sprache entlehnt und bedeutet "Krebs". Auf ihrem ersten Demo »Infected With Life« hatten die Jungs sogar noch arabische Schriftzeichen für den Bandnamen verwendet, sind davon mittlerweile aber wieder abgekommen. Die Anhängerschaft jedweder Thrash Metal-Generation sollte sich jedenfalls den Namen SARATAN einprägen, denn sie werden die Zielgruppe sein, die sich hier nicht nur angesprochen, sondern regelrecht angesprungen fühlen muß. Basierend auf mitunter recht harschen Riffs, offeriert uns das Quartett Klänge in vielschichtiger Machart, mit einer sehr hohen Anzahl an Breaks und zudem mit jeder Menge an Melodien. Tempowechsel und variantenreiches Drumming sorgen für die entsprechende Dynamik, und auch Sänger Jarek Niemiec paßt mit seinem rauhen und kernigen Gesang gut ins Gesamtbild.

Auch wenn die Riffs mitunter an bekannte Größen der Szene denken lassen und Band wie SLAYER oder GRIP INC. mitunter überdeutlich als Inspirationshilfen zu vernehmen sind, wissen die Jungs, ihre eigene Note zu versprühen. Vor allem in den Instrumentalpassagen haben sich mehr als nur einmal dezente orientalische Einflüsse in die Melodien geschlichen und diese lassen, wenn überhaupt, höchstens an eine nicht ganz so intensive Ausgabe von NILE denken. Ob diese Elemente in irgendeinem Zusammenhang mit dem Ursprung des Bandnamens stehen, vermag ich zwar nicht zu beurteilen, Tatsache ist jedoch, daß gerade dadurch die Eigenständigkeit von SARATAN gewährleistet werden kann.

Wer auf heftigen, puristischen, allerdings kaum Bay Area-inspirierten und zudem aufgrund der fehlenden "Shouts" und Background Vocals nicht ganz so leicht zugänglichen Thrash Metal steht, sollte hier unbedingt zuschlagen.

http://www.saratan.pl/

saratan@interia.pl

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
SARATAN im Überblick:
SARATAN – Antireligion (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 44)
SARATAN – Martya Xwar (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 53)
SARATAN – The Cult Of Vermin (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 37)
SARATAN – News vom 14.07.2012
SARATAN – News vom 29.10.2012
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