NO RETURN (F) – Manipulated Mind
DOCKYARD 1/SOULFOOD
Die Franzosen NO RETURN feiern im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bestehen, doch bevor sich Band und Fans zu gemeinsamen Geburtstagsfeierlichkeiten zusammenfinden, gilt es doch noch, einige Monate zu überbrücken. Stoff dafür besorgen unter anderem die Herrschaften dieser Truppe selbst, denn zunächst einmal gilt es »Manipulated Mind«, das mittlerweile siebente Studioalbum der Formation zu beklatschen. Kommerzieller Erfolg war ihnen in all den Jahren zwar niemals wirklich vergönnt, aber nichtsdestotrotz konnten sich NO RETURN eine treue Fanbasis erspielen, die man lobenswerterweise bislang auch noch mit keiner Veröffentlichung vor den Kopf gestoßen, oder gar enttäuscht hatte, und daran wird sich auch durch des aktuelle Album nichts ändern. Harscher, furztrockener Thrash/Death Metal ist bei diesen Franzosen immer noch Programm, diesbezüglich hat sich seit den Anfängen kaum etwas verändert. Sehr wohl allerdings an der Ausführung, denn nicht nur das des geniale Gitarrenduo Alain Clement/Nicolas Coudert hat in all den Jahren immens an technischer Kompetenz zugelegt, auch das Songwriting selbst und das Gespür für technisch anspruchsvolle, aber doch nicht zu frickelige Kompositionen hat sich von Album zu Album verbessert. Deshalb gibt es auch auf »Manipulated Mind« einmal mehr eine satte Ladung davon zu bestaunen, die zudem auf sehr ambitionierte Weise präsentiert wird.
Im direkten Vergleich zu den Vorgängerwerken »Machinery« (2002) und »No Return« (2006) wurde diesmal auf elektronische Zusätze verzichtet. Nicht, daß NO RETURN dieses "Experimentieren" in der Vergangenheit im Übermaß betrieben hätten, aber gegenwärtig wird darauf vollständig verzichtet, weshalb »Manipulated Mind« trotz aller Finessen in Sachen Spieltechnik zu einem direkten, geradeaus gen Kauleiste abzielenden Metal-Geschoß geworden ist, das durch dieses Minimieren an "Additiven" merklich mehr Platz für nicht minder vertrackte Rhythmen bieten und obendrein wieder eingängigere Momente als zuletzt in petto hat.
Es wäre diesen Burschen von Herzen zu gönnen, wenn es ihnen jetzt endlich gelingen würde, eine breitere Basis mit ihrer exquisiten Melange ansprechen zu können. Die Feierlichkeiten müßten dann doch nicht erst im nächsten Jahr beginnen und zudem wohl noch intensiver für alle Beteiligten ausfallen.
gut | 11 |