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DANGER (S)-CD-Cover

DANGER (S)

First Touch

(6-Song-CD-R: € 3,- plus Porto & Verpackung)

Mitunter ist das Musikbusiness schlichtweg nicht zu begreifen. Da haben die schwedischen Edel-Poser von DANGER endlich eine neue EP am Start, von der ich dachte, es damit mit einem Pausenfüller bis zum nächsten Langeisen zu tun zuhaben, doch was machen diese Burschen? Sie verweisen im Infoschreiben darauf, bislang lediglich mit Singles ihr Glück versucht zu haben. Verstehen kann ich diese Taktik überhaupt nicht, denn DANGER hatten für ihre ersten beiden Alben »Keep Out« (2004) und »In Control« (2006) keineswegs schlechte Kritiken einstecken müssen. Es besteht also absolut kein Grund, diese Teile zu verschweigen.

Aber egal, wenden wir uns der Gegenwart zu und da hat das Quartett auf »First Touch« herrlich sleazigen, partytauglichen Hard Rock mit dezenter Metal-Schlagseite anzubieten, durch den die Band nun nicht nur optisch an Größen wie MÖTLEY CRÜE oder RATT erinnert. Diese offensichtliche Stiländerung könnte mit ein Grund für die "Verschwiegenheit" der Burschen zum Thema »Keep Out« und »In Control« sein, denn darauf waren sie noch wesentlich heftiger am Start und hatten mehr und deutlichere Metal-Anleihen in ihre Songs integriert.

Allerdings steht ihnen ihre momentane Ausrichtung im wahrsten Sinne des Wortes gut zu Gesicht, denn das Quartett weiß nicht nur mit Schminkutensilien und Haarspray gut umzugehen, sondern sehr wohl auch mit den Instrumenten. Alle fünf Tracks, aber auch der Bonus ›On The Run‹, gehen gut rein, haben zwingende Melodien intus und bleiben schon nach wenigen Durchläufen in den Gehirnwindungen haften. Vor allem ›Miss Money‹ verfügt über mächtig Hooks und amtliche Hitqualität und auch wenn es die Jungs mit dem Glam-Anteil mitunter ein wenig übertreiben, wie in ›California Red‹, das klingt, als ob SWEET auf einem Hard Rock-Trip wären, umschiffen DANGER gekonnt den Faktor "Peinlichkeit", zumal vor allem diese Nummer mächtig Popo zu treten imstande ist. Auf balladeskes Material wurde hier verzichtet, es wäre aber wohl auch übertrieben gewesen, bei nur sechs Kompositionen, von denen bloß die ersten drei wirklich brandneu sind, während der Rest von den Singles der Jungs stammt, auch noch mit einer "Zuckerschnute" auftrumpfen zu wollen und so den Rock-Appeal zu schmälern.

»First Touch« wird die Haarspray-Fraktion fraglos zufriedenstellen können, eine Erklärung für das "Schweigen der Schweden" wäre aber dennoch interessant.

http://www.danger.se/

info@danger.se

Vergangenheitsverschweigung


Walter Scheurer

 
DANGER (S) im Überblick:
DANGER (S) – First Touch (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
DANGER (S) – First Touch (Do It Yourself-Review von 2008 aus Y-Files)
DANGER (S) – In Control (Do It Yourself-Review von 2006 aus Online Empire 28)
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