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MIND THE GAEP

Rock'n'Roll Decadence

(6-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Überaus beeindruckend liest sich in der Bandbiographie der Formation MIND THE GAEP der Verweis auf deren Live-Aktivitäten. Seit der Bandgründung sind eben erst gute zwei Jahre vergangen, und dennoch brachten es die Jungs aus Rödermark bereits auf über 50 Gigs. Alle Achtung!

Diese Jungs scheinen förmlich für die Bühnen geboren zu sein, was anhand ihrer ersten Veröffentlichung »Rock'n'Roll Decadence« auch gut nachvollziehbar ist.

Die Burschen brennen darauf ein wahres Rock'n'Roll-Feuerwerk ab und lassen sich dabei keineswegs anmerken, daß sie eigentlich "Newcomer" sind und obendrein auch noch Jungspunde vor dem Herrn. Doch MIND THE GAEP lassen auch auf Tonträger die Rampensau aus dem Stall und kredenzen uns sechs, von Marc Bugnard feinsäuberlich und druckvoll produzierte, Heavy Rock-Granaten vom Stapel, die allesamt handverlesen, von Grund auf ehrlich und zu keiner Sekund gen "Retro" gebürstet, erschallen. Da das Durchschnittsalter dieser Burschen gerade einmal knapp über 22 Jahren liegt, erlaube ich mir von hier aus den Elternhäusern für die Möglichkeit zur musikalischen Inspiration des Nachwuchses, sowie die Unterstützung dafür zu danken. Anders kann ich es mir sonst nicht erklären, wie Jungs in diesem Alter auf die Idee kommen könnten, dezent den Großmeistern der ganz alten Schule zu huldigen und Sounds zu intonieren, die mitunter sogar dezent vom Blues inspiriert wurden und die Umsetzung noch dazu auf eine Art und Weise so ausgefallen ist, daß man meinen könnte, es hier mit einer Band einer Generation davor zu tun zu haben.

MIND THE GAEP scheinen sich als Band obendrein regelrecht gefunden (im Sinne von "zusammengerauft") zu haben, die Feinabstimmung der Instrumente und des Gesangs kommt nämlich wirklich bemerkenswert und überaus professionell aus den Boxen. Die Songs gehen dadurch allesamt gut los, setzen sich sofort in den Gehirnwindungen fest und sind aufgrund der reichlich vorhandenen "Widerhaken" auch nicht so mehr schnell wieder entfernbar. Zudem vermag Sänger Matthias "Crazy Matt" Diener mit einer fast schon versoffen klingenden, dreckigen Stimme aufzuwarten, die immerzu perfekt zu den nicht minder erdigen Kompositionen paßt.

Im Endeffekt ist es wirklich egal, wie MIND THE GAEP ihre Tracks angelegt haben, sie funktionieren einfach. Ob lässig aus der Hüfte ballernd, wie im Opener ›Fever‹, auf direktem Weg in Richtung der Arschbacken, wie im Titelsong, der mich dezent an THUNDERHEAD erinnert, oder mit BLACK SABBATH zur Ozzy-Phase-Schlagseite, wie im herrlichen Abgesang ›Crumbs & Pipes‹, ihre Wirkung verfehlen diese Nummern zu keiner Sekunde.

Der Weg an die Spitze (der ja bekanntlich ein langer, harter und oft steiniger ist) wurde zumindest einmal von der Richtung her von MIND THE GAEP korrekt eingeschlagen. Da auch die Koordinaten stimmen, sollte es nun nur noch eine Frage der Zeit sein, ehe das Ziel erreicht werden kann.

http://www.mindthegaep.com/

stephanebert@hotmail.com

Rampensäue auf Tonkonserve


Walter Scheurer

 
MIND THE GAEP im Überblick:
MIND THE GAEP – Get Ready For Tonight (Rundling-Review von 2012 aus Online Empire 51)
MIND THE GAEP – Get Ready For Tonight (Rundling-Review von 2012 aus Y-Files)
MIND THE GAEP – Rock'n'Roll Decadence (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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