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CYNICISM

A Taste Of Hate

(12-Song-CD-R: Gratis-Download)

Vor drei Jahren offerierte ein gewisser "Lindwurm" aus Erlangen zum ersten Mal seine musikalische Intention in Form von »The Path Of Self-Sacrificing Destruction«, der ersten Veröffentlichung unter seinem Soloprojektnamen CYNICISM. Die Reaktionen darauf waren allesamt recht vielversprechend, zumal der Kerl mit seinen düsteren, irgendwo im Grenzbereich zwischen Gothic, Doom und Death Metal anzusiedelnden Sounds in der Tat zu beeindrucken wußte. Aber nicht nur seitens der Presse war die Resonanz positiv, auch Fans konnte der junge Mann, der nunmehr unter dem Namen S. agiert, damit gewinnen, und das nicht nur deshalb, weil er besagtes Werk seit dem Erscheinungsdatum als kostenlosen Download auf seiner Webpräsenz zur Verfügung gestellt hat. Seiner "Erfolgsformel" versucht S. nun auch mit seinem zweiten Album »A Taste Of Hate« treuzubleiben und zumindest hinsichtlich seiner "Geschäftstüchtigkeit" kann dem guten Mann nur gratuliert werden, denn er hat es sich erneut nicht nehmen lassen, allen Interessenten sein musikalisches Werk und Wirken ohne Unkostenbeitrag zur Verfügung zu stellen. Kurz: »A Taste Of Hate« ist ebenso kostenlos über die Webpage von CYNICISM zu beziehen und sollte nicht nur deshalb erneut dafür sorgen, daß S. zu Schlagzeilen kommt.

Im Vergleich zum Debut hat der Musiker, Künstler, Multiinstrumentalist und Texter nunmehr offenbar eher heftigere Themenkreise vorgenommen und offeriert uns nun seine musikalisch umgesetzten Gedanken zu Themen wie Haß, Wut und Trauer. Dementsprechend variabel klingt »A Taste Of Hate« im Endeffekt auch. Der Mix des Vorgängers kommt aber regelrecht runderneuert und zudem um Anleihen aus dem eher traditionellen harten Metal und dem Thrash Metal erweitert aus den Boxen und hat nicht zuletzt durch den durchdringenden Gesang des Meisters auch an Intensität zugelegt. Tempo, Heftigkeit und Härtegrad wechseln ebenso wie die in den lyrischen Ergüssen transportierten Emotionen, die S. im Sinne eines Seelenstriptease an den Zuhörer zu bringen versucht ist. Zudem beweist S. auch noch Geschmack und offeriert eine unterhaltsame Coverversion von ›Twist In My Sobriety‹, das schon im Original von Tanita Tikaram einst (1988) so manchen Banger über den Tellerrand lauschen hat lassen. Die CYNICSM-Version kann sich jedenfalls hören lassen und paßt auch hinsichtlich der Stimmung gut in das Gesamtkonzept des Albums, auch wenn der Refrain dann doch ein klein wenig zu feuchtfröhlich-punkig ausgefallen ist. Zwar fehlt diese Nummer auf der mir vorliegenden Promo-Version (und somit auch bei meiner Angabe der Songtitel), aber im Sinne des Erfinders war ich so frei und habe mich auf der Website des Künstlers bedient.

Zumindest bei mir hat es S. geschafft, seine Emotionen anzubringen, denn »A Taste Of Hate« ist meiner Meinung nach ein schlichtweg ergreifendes, spieltechnisch über jeden Zweifel erhabenes (einzig die mitunter fast schauderhaft quiekenden Keyboards dürfte S. beim nächsten Mal gerne weglassen) und zudem ungemein tiefschürfendes Werk geworden, das durch sehr variantenreichen Vortrag imponiert und ein Wechselbad der Gefühle auszulösen imstande ist.

http://www.cynicism.de/

lindwurm@cynicism.de

Emotionen ohne Unkostenbeitrag


Walter Scheurer

 
CYNICISM im Überblick:
CYNICISM – A Taste Of Hate (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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