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CERVOHOLICS

Immortal

(13-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Die Karriere dieser Band begann bereits vor über zehn Jahren, allerdings unter dem nicht gerade originellen Bandnamen NAMELESS. Scheinbar überdachten die Musiker nach einem bis heute einmaligen Gig auf dem zugefrorenen St. Moritzer See ihren Namen und firmierten nach ihrem Auftritt beim "Open Air On Ice" fortan als CERVOHOLICS. Kurz danach stand zwar bereits die erste Veröffentlichung auf dem Plan, aber auch Line-up-Wechsel waren angesagt, so daß »Orologio della vita« die erste und einzige Hard Rock-Scheibe dieser Band mit italienischem Gesang bleiben sollte. Mit neuem Sänger und Keyboarder an Bord, schipperten die Eidgenossen fortan in den Gewässern des melodischen Metals, allerdings mit Mundart-Texten. Von jener, wahrlich ungewöhnlichen Melange waren die im Jahr 2001 veröffentlichte EP »Juni« und der Longplayer »Aifach Weg« geprägt, doch es sollte erneut mächtig im Karton rappeln, so daß man 2002 abermals neue Musiker bei den CERVOHOLICS begrüßen mußte. Vor allem der Einstieg von Frontdame Melanie Ganzoni sollte einen Meilenstein in der Historie der Band darstellen, denn nach Anfängen als Covertruppe im runderneuerten Line-up, von denen auch das Album »Live« aus dem Jahr 2006 geprägt ist, begann das Quintett abermals, eigene Songs zu schreiben, die zudem von Melanie veredelt wurden und auch mit englischsprachigen Lyrics versehen wurden.

Das Songwriting ging den Herren nebst Dame am Mikro offenbar reicht gut von der Hand, so daß im Juni des heurigen Jahres »Immortal« zur Veröffentlichung gelangte. Insgesamt 13 Tracks haben die EidgenossInnen darauf verewigt, und diese bringen es auf knapp über eine Stunde Spielzeit. Auffallend ist ein wirklich opulenter Sound, für den sich die Band lediglich Mika Jussila für das Mastering geleistet hat, während der "Rest" komplett im Alleingang absolviert wurde. Die Eröffnung des Titelsongs irritiert zwar zunächst durch folkloristische Anleihen, doch schon nach kurzer Zeit wird klar, daß uns diese Band in erster Linie traditionelles und melodiöses Material mit dezentem Hang zur Vergangenheit des harten Rocks zu offerieren hat. Härtetechnisch hat man sowohl Melodic Rock, als auch Hard Rock und Melodic Metal anzubieten und weiß die Tracks, immerzu kompetent darzubieten. Melanie verfügt über eine sehr angenehme Stimme, weiß sowohl in hurtigeren, sehr wohl aber auch in balladesken Passagen zu brillieren und ist auch in jenen, im gepflegten Midtempo daherkommenden Songs eindeutig die Chefin im Ring.

Zumeist wechseln die SchweizerInnen innerhalb einzelner Tracks Tempi und Heftigkeit, wodurch ihnen ein recht kurzweiliges Album geglückt ist.

Spieltechnisch, vor allem aber hinsichtlich des Songwritings merkt man den Herrschaften ihre teilweise schon recht lange Erfahrung deutlich an, die immer wieder eingesetzten "Dispute" zwischen Keyboarder Walter Kopatz und Gitarrist Martin Clalüna sorgen für Wohlklang und sollten auch bei der, aufgrund der von den CERVOHOLICS abgelieferten Stilmischung zumindest erwartungsgemäß recht großen, Zielgruppe für zufriedenes Gurren sorgen, auch wenn die wirklichen Hits noch fehlen. Aber zumindest mit einigen der Nummern wie ›Revenge‹, ›Rebel‹ oder ›Dial For Love‹ sind sie schon verdammt nahe dran, zumal es ihnen spielerisch gelungen ist, Hooks aus dem Ärmel zu schütteln, um für spätere Wiederkennung zu sorgen.

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wohlklingende Melodien


Walter Scheurer

 
CERVOHOLICS im Überblick:
CERVOHOLICS – Immortal (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 37)
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