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Sampler – Face Your Underground 6

DEATHMETAL.BE (Import)

Bereits zum sechsten Mal offerieren die Macher von DEATHMETAL.BE einen Sampler, mit dem sie auf die einheimische Szene aufmerksam machen wollen. Wie schon bei den Ausgaben davor, haben die Macher immer ein bestimmtes Thema als Vorgabe, man pflegt eben auch in diesem Sektor Traditionen. Diesmal haben sich die Initiatoren dem Internet, genauer gesagt "MySpace" gewidmet und haben zunächst aus 40 belgischen (zumindest großteils) Death Metal-Formationen, die dort ihre Songs präsentieren, eine erste Vorausscheidung getätigt, um uns nun 20 Formationen auf »Face Your Underground 6« vorzustellen.

Generell eine fabelhafte und auch unterstützenswerte Idee, die hoffentlich demnächst auch außerhalb Belgiens für Aufmerksamkeit sorgen wird können und zwar nicht nur, damit der Rest der Welt auf die darauf enthaltenen Bands neugierig wird, sondern ebenso auch, um sich ein klein wenig Inspirationen für etwaige Zukunftsprojekte in anderen Ländern zu holen. Den Einstieg liefern BATTALION ab, deren aktuelles Silberscheibchen »Welcome To The Warzone« ja erst vor wenigen Wochen in Umlauf gebracht wurde. Ihre groovende Melange aus deftigen Todesmörtelanteilen der alten und neueren Schule mit dezenter Thrash-Schlagseite läutet das Album gleich einmal perfekt ein, sehr druckvoll und brachial kommt ›Cracks Of My Coffin‹ aus den Boxen. EMETH setzen den Reigen fort, gehen dabei zu Beginn zwar eher verhalten vor, steigern danach aber mächtig das Tempo, um uns eine Abrißbirne namens ›Telesis‹ um die Ohren zu ballern. THEY: SWARM kommen mit eher unspektakulärem Old School-Death Metal aus dem Kreuz und auch für die ›Generation Fuck‹ von NASTY kann mich nicht wirklich erwärmen, sehr wohl aber für den technisch inspirierten Metal von DEDICTED, die eine Art frickeligen Metal mit Core-Schlagseite in atmosphärischer Machart abliefern und damit Lust auf mehr machen.

FATAL RECOIL wissen an sich, die alte und neue Schule des Death Metal gut zu vermengen, können aber leider nicht ausreichend Durchschlagsvermögen an den Tag legen, um wirklich zu beeindrucken. Danach setzen CALDERA auf die ganz moderne Schule und vergattern uns zur ›Monogamy‹ und zwar mittels Deathcore der rabiaten Manier. Die SIX FEET UNDER-Abteilung wird von ORB OF TORMENT nicht nur gesangstechnisch bedient, sondern auch mit dem entsprechenden Groove, wenn auch in wesentlich heftigerem Tempo, als es bei diesen Floridianern üblich ist.

Bei PSALM denkt der Metaller zwar wohl auch in Zukunft weiterhin in erster Linie an jenen Song von TROUBLE, doch die Formation dieses Namens sollte man dennoch unbedingt im Auge - oder besser im Ohr - behalten, denn ›Layers Of Impiety‹ ist ein satter Ohrwurm mit Langzeitwirkung geworden. Für die Grindcore-Abteilung folgen LEPTOTRICHIA mit ›Insidious Disease‹, an dem allerdings nur die verhältnismäßig überdimensionierte Spielzeit auffällt, ehe FUNGUS INC. mit wenig aufsehenerregendem Material, dafür mit um so prominenterem Gastsänger Martin van Drunen aufwarten können.

Die reinrassigen Thrasher von IN CHAINS hätte ich nicht auf dieser Compilation erwartet, nichtsdestotrotz ist ›Bloodshed‹ eines der Highlights dieses Samplers geworden, was auch für die ebenso in jenem Genre polternden TRENCHFOOT gesagt werden kann, deren Bay Area-Schlagseite noch mächtiger rüberkommt als bei ihren Landsmännern. Derbstes Zeug mit mächtigem Hang zum puren Krach kommt dann von ASSUR und SOLDERED POON aus dem Boxen, bevor von NARTHEX und BLOOD DRIFT eher die Schwarzwurzelfraktion (aber natürlich im Todesmäntelchen) bedient wird. Geil groovenden, schleppenden Death/Thrash offerieren OMERTA, eine Band mit mächtig Druck und Dampf in ihrem Auftritt. Ein slappender Baß ist das markanteste Detail von ›MESM‹, das uns HELLDOZER kredenzen, die damit ihrem Bandnamen mehr als nur gerecht werden. Zum Abschluß lassen BURIAL GROUND dann auch noch ›Stacy‹ auf die Menschheit los. Dunkelschwarzer, grobschlächtiger Death Metal der primitiv-rumpelnden Kategorie ist hier angesagt und beendet zielsicher diese Scheiblette, die uns erneut unter Beweis stellt, daß in Belgien eine imposante Szene im Underground existiert.

http://www.deathmetal.be/


Walter Scheurer

 
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