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JAUGERNAUT (A.D.) – Contra - Mantra

PROGROCK RECORDS/H'ART

Vor gut dreißig Jahren starteten die Amis von JAUGERNAUT ihre Laufbahn und waren zumindest in den 80er Jahren nicht nur in ihrer Heimat, in Olympia, Washington, sondern auch darüber hinaus einigermaßen bekannt und auch erfolgreich. Im Laufe der Zeit verschwand die Band jedoch still und leise von der Bildfläche und es dauerte bis ins Jahr 1999, als Mastermind Jim Johnstone sich wiederum ans Werk machte, JAUGERNAUT zu beleben; seit dieser Zeit verwendet die Band auch den um den Zusatz "(A.D.)" erweiterten Bandnamen. Der Anstoß kam von einem Fan, der Jim darauf aufmerksam gemacht hatte, daß die alten Veröffentlichungen der Formation für bis zu 150 US-Dollar auf eBay gehandelt würden. Auch wenn es ihm offenbar nicht möglich war, das Original-Line-up zu vergattern, um abermals loszulegen, so hat sich der gute Jim dennoch nicht entmutigen lassen, um der Welt erneut die Musik von JAUGERNAUT (A.D.) näherzubringen. Insgesamt sieben Tracks haben die Herrschaften auf »Contra - Mantra« anzubieten und kredenzen uns Klänge, mit denen sie offenbar exakt dort fortsetzen, wo man einst aufgehört hat. Soll heißen, hier bekommt der Zuhörer eine amtliche Dosis pompösen ProgRock der alten Schule offeriert, wie wir ihn seit Dekaden zu schätzen wissen. Zudem sei darauf hingewiesen, daß Jim die Sache auch in eine Verlängerung bringen wird, da es sich hierbei um den ersten Teil eines zweiteiligen Konzeptwerkes handelt. Basierend auf der Geschichte des Ursprungs von allem Bösen lassen uns JAUGERNAUT (A.D.) diese Historie auf wunderschöne Art und Weise zu Gehör kommen. Durch die mächtige AOR-Schlagseite, die das Material intus hat, fühlt man sich nicht nur einmal an Größen wie KANSAS oder STYX erinnert, in den proggigeren Tracks schimmern zudem die Herren von RUSH durch, was wohl auch daran liegt, daß Jim in den höheren Passagen mitunter gar an Geddy Lee denken läßt. Die Tracks sind allesamt sehr straff arrangiert, die Gefahr von Löchern im Sound konnte durch eine sehr homogene Gesamterscheinung in Sachen kompositorischer Vielfalt vermieden werden, und zudem wissen die genial altmodisch anmutenden Keyboards von Tyler Johnstone immerzu, den direkten Weg in die Gehörgänge zu finden. Auch wenn es sich um ein Konzeptalbum handelt, muß erwähnt werden, daß es hier durchaus Sinn macht, einzelne Tracks anzuführen, denn JAUGERNAUT (A.D.) verzichten auf etwaige Überleitungen und sonstigen Firlefanz und haben "lediglich" eine zusammenhängende Story in sieben einzelnen Songs vertont.

Vor allem der locker-flockige Einsteig ›Anthem‹, die sich gen britischen Prog der alten Schule verbeugende Monumentalnummer ›The Hard Way‹ und das fast schon melancholische, mit dezenten QUEEN-Anleihen durchzogene ›All I See Is Gray‹, das mehr oder weniger den offenen Schluß zum zweiten Teil darstellt, haben es mir besonders angetan, was aber nicht heißen soll, daß sich etwaiges Füllmaterial auf »Contra - Mantra« befinden würde. Zum Schluß sei noch auf die unwiderstehlichen, und zum Mitsingen regelrecht verleitenden, mehrstimmigen Gesänge hingewiesen, die das Sahnehäubchen dieses, nicht nur für Prog-Historiker interessanten Albums ausmachen.

Man kann nur hoffen, daß Meister Johnstone nicht allzu lange auf Teil 2 warten läßt.

http://www.jaugernaut.com/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
JAUGERNAUT (A.D.) im Überblick:
JAUGERNAUT (A.D.) – Contra - Mantra (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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