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SOUL STEALER – Soul Stealer

LEDO TAKAS RECORDS/GRAU

Auch bei SOUL STEALER ist wohl zunächst einmal Exotenalarm angesagt, stammt das Quintett doch aus dem bislang noch nicht unbedingt für Metal-Exporte berühmten baltischen Staat Litauen und hat noch dazu einen Großteil ihrer Songs mit Texten in der Muttersprache versehen. Diese ungemein melodische Sprache paßt perfekt zu der nicht minder melodischen und eingängigen Metal-Variante dieser Truppe, die einst als SOUL BROTHERS begann und unter diesem Banner im Großraum ihrer Heimatstadt Vilnius durch unzählige Gigs auch reichlich bekannt werden konnte. Seit der Umbenennung hat das Quintett zwar noch nicht unbedingt als Band aufhorchen lassen können, sehr wohl aber zumindest Sänger Jeronimas Milius. Dieser junge Mann hatte nämlich die Ehre Litauen heuer beim "Eurovision Song-Contest" zu vertreten. Dort schaffte er es zwar mit dem Titel ›Nomads in The Night‹ nicht ins Finale, doch zumindest in der Heimat konnte er sich, seine Stimme, und wohl auch seine Stammband sehr wohl ins Gerede bringen.

An sich müßte es aber auch völlig ausreichen, SOUL STEALER und deren selbstbetiteltes Debutalbum zu kennen, um die imposante Stimme von Jeronimas zu schätzen zu wissen. Der Kerl vermag mit seiner mittelhohen und ungemein ausdruckstarken Stimme die Kompositionen seiner Formation perfekt in Szene zu setzen, schafft es aber ebenso, in englischer Sprache für Akzente zu sorgen. Die Musik der Jungs basiert auf zumeist sehr flottem, kraftvollem, aber immerzu melodiösen Metal, der jedoch zur Gänze kitschfrei ausgeliefert wird und der nicht zuletzt durch die Tatsache, daß mit Gitarrist Enrikas Slavinskas und Keyboarder Vytautas Diškevièius zwei Flitzefinger im Line-up sind, auch einen dezenten neoklassizistischen Anstrich verliehen bekommen hat. In erster Linie aber dominiert auf »Soul Stealer« die traditionelle Schule, wobei mir vor allem SONATA ARCTICA und die frühen STRATOVARIUS als Vergleiche einfallen. Zusätzlich wissen die Litauer aber auch, ihre Tracks mit "brasilianischen" und "italienischen" Passagen auszustatten und liefern eine gutgemachte, ebenso fein arrangierte, aber dennoch griffige Melange ab.

In Summe kommen die Tracks wirklich gut aus den Boxen, nur gelegentlich wirkt die Chose dann doch ein wenig zu fröhlich, aber das soll niemand davon abhalten, sich mit dieser Formation auseinanderzusetzen, denn SOUL STEALER offerieren ihre Musik nicht nur mit unglaublichem technischen Können, sondern zudem auch mit immenser Spielfreude und sind obendrein auch imstande diese fabulös an den Zuhörer zu vermitteln.

http://www.soulstealer.lt/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
SOUL STEALER im Überblick:
SOUL STEALER – Soul Stealer (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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