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IXION'S WHEEL-CD-Cover

IXION'S WHEEL

Vicycle Seasons

(8-Song-CD-R: € 7,- plus Porto & Verpackung)

Man kann Ein-Mann-Projekten noch so kritisch gegenüberstehen, die Hingabe, Ambition und der Wille, mit dem Künstler derlei Projekte betreiben, sollte mehr als nur Respekt einbringen. Auch der französische "Alleinunterhalter" ThorK, der unter dem Banner IXION'S WHEEL agiert, um der Welt seine Version von "Epic & Experimental Black Metal" - eine Selbsteinschätzung, die zutreffend ist - näherzubringen, scheint ein Tausendsassa zu sein und war für sein erstes Album »Vicycle Seasons« im Alleingang verantwortlich.

Soll heißen, der Kerl hat im Laufe von knapp sechs Monaten nicht nur dieses gesamte Konzept(!)album geschrieben, sondern dieses auch ganz allein eingespielt und benötigte noch nicht einmal helfende Hände bei der Gestaltung und Umsetzung dieses Projekts. Zur Erläuterung sei angemerkt, daß der Name Ixion aus der griechischen Mythologie stammt. Jener war einst der erste Verbrecher, der im Endeffekt, nach mehreren Verfehlungen seinerseits, dazu verdammt wurde, an ein Feuerrad gebunden am Firmament zu rotieren. ThorK scheint in dieser Mythenwelt mehrfach Inspirationen gefunden zu haben, denn nicht nur IXION'S WHEEL ist dort entlehnt, sondern darüber hinaus basiert auch das Konzept zu »Vicycle Seasons« auf hellenischen Mythen, wobei Hades eine zentrale Figur darstellt.

Gut 40 Minuten lang, durch diverse Samples mehr oder weniger zu einem "Soundtrack" verknüpft, offeriert uns der Franzose das Album als eine Art "Zeitreise" in die Welt der Antike. Dabei weiß der Herr vor allem mit sehr melodischem Material zu überzeugen, auch wenn diese in ein recht heftiges Klangbild gebettet sind. Basierend auf symphonisch anmutenden, über harsch und brachial im Sinne der "alten Schule" angelegten, bis hin zu elegisch vorgetragenen, bombastisch intonierten Schwarzmetall-Sounds reicht das musikalische Spektrum, das uns hier geboten wird. ThorK beweist jede Menge an Feingefühl, vor allem dafür, wie man auch Kompositionen zu arrangieren hat, ohne dabei "Löcher" im Sound entstehen zu lassen. Vielmehr sind die Tracks allesamt von ungemein hoher Dichte, mitunter jedoch ein wenig überfrachtet, so daß die ursprüngliche Rauheit ein wenig im opulenten Klangbild untergeht.

In Summe ist es dem Franzosen aber fraglos gelungen, sein ambitioniertes Projekt auch adäquat umzusetzen, denn im Gegensatz zu zahlreichen anderen "Solisten", die ebenso am Black Metal Gefallen gefunden haben, konnte er es bei IXION'S WHEEL vermeiden, zu sehr eindimensional vorzugehen, sondern vermag die Extrema des Schwarzmetalls gekonnt unter einen Hut zu bringen und zwar ohne jedwede Abstriche hinsichtlich der Instrumentierung, Arrangements oder des Sounds.

http://myspace.com/ixionswheel

l.mornand@gmail.com

und ewig rotiert das Feuerrad


Walter Scheurer

 
IXION'S WHEEL im Überblick:
IXION'S WHEEL – Vicycle Seasons (Do It Yourself-Review von 2008 aus Online Empire 36)
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