![]() |
![]() |
![]() |
STEEL ATTACK – Carpe DIEnd
MASSACRE RECORDS/SOULFOOD
In sehr regelmĂ€Ăigen AbstĂ€nden veröffentlichten die Schweden von STEEL ATTACK bislang ihre Alben, und auch mit ihrem sechsten Rundling »Carpe DIEnd« setzen die Jungs dieses Spielchen in der fĂŒr die Band offenbar traditionellen Art fort. Zudem ist an der bisherigen Historie dieser Formation aber auch die Tatsache auffĂ€llig, daĂ bislang jeweils immer nur zwei Scheiben pro Label in Umlauf gebracht werden konnten. Soll heiĂen, auch der Wechsel von einem Businesspartner zum nĂ€chsten erfolgte in mehr oder weniger Ă€hnlichen ZeitabstĂ€nden. Dieser Umstand scheint nicht ganz von ungefĂ€hr zu kommen und geht wohl mit dem Fakt einher, daĂ STEEL ATTACK nach wie vor nicht wirklich bekannt werden konnten und der groĂe Wurf bis heute ausgeblieben ist. Demnach könnte »Carpe DIEnd« auch schon wieder der SchluĂakkord fĂŒr die Kollaboration der Truppe mit MASSACRE RECORDS gewesen sein, doch das Quintett hat zumindest ihr Bestmögliches getan, um dem entgegenzuwirken.
Ob »Carpe DIEnd« am Bekanntheitsgrad und Ruf der Formation wirklich etwas Àndern wird können, wird sich erst weisen, allerdings sei sehr wohl angemerkt, daà STEEL ATTACK wesentlich mehr zu bieten haben, als man aufgrund des bisherigen Karriereverlaufes, zu dem wohl auch der nicht gerade klischeefreie Bandname seinen Beitrag geleistet hat, erwarten darf. Die Herrschaften haben sich von Mike Wead ein sattes und akzentuiertes Soundgewand stricken lassen und geben sich in Summe geradezu typisch schwedisch. Aber nicht nur deshalb fallen mir als Vergleich immer wieder NOCTURNAL RITES oder auch TAD MOROSE ein, auch die KlÀnge selbst wissen mit Àhnlichen Trademarks zu glÀnzen, wie viele ihrer LandsmÀnner. Sehr heftige, schwere und nicht immer sofort gen Gehörgange abzielende Riffs aus der Feder des momentan bei dieser Truppe aufgeigenden Duos John Allan und Simon Johansson (unter anderem auch bei MEMORY GARDEN an der Klampfe) prÀgen das Bild, allerdings konnten dezente und wohldosierte Keyboard-Passagen gut in das Gesamterscheinungsbild integriert werden. Nicht zuletzt dadurch benötigt es aber wohl einige DurchlÀufe, ehe man als Zuhörer mit dem Material der Formation vertraut ist. Von leichtgÀngiger Kost im Stile von HAMMERFALL und Konsorten sind STEEL ATTACK jedenfalls meilenweit entfernt.
Viel eher hĂ€lt durch das prĂ€zise und immens druckvolle Spiel der Gitarren in Kombination mit der nicht minder beeindruckend agierenden Rhythmus-Abteilung Peter Moren (TAD MOROSE) und Johan Löfgren (LACK OF FAITH) ein Hauch von einst genial aufspielenden, aber leider auch Zeit ihrer Existenz verkannten Bands wie ABSTRAKT ALGEBRA oder FIFTH REASON Einzug in das Geschehen. Zudem lassen sich mitunter gar dezente Anleihen an SAVATAGE zur Zachary Stevens-Phase ausmachen, was auch an den sehr gefĂ€lligen ChorgesĂ€ngen liegt, die den zwar auf hohem Niveau, aber wohl nicht mit einer ausreichend markanten Stimme gesegneten SĂ€nger Ronny Hemlin ("nebenbei" auch bei LACK OF FAITH und PLANET STORM aktiv) bei seinem Vortrag unterstĂŒtzen. Erst nach einiger Zeit lassen sich Tracks wie âșThe Evil In Meâč, das sich im Endeffekt doch noch als zwingender Ohrwurm entpuppt, die "Schweden-Ramme" âșHoly Is Evilâč, oder die Halbballade âșEntrance To Heaven Deniedâč, in der zu Beginn herrlich arrangierte Streichinstrumente zum Einsatz kommen, als das erkennen, was sie in Wahrheit sind: wahre Schmankerl aus der KĂŒche des nicht ganz so alltĂ€glichen Heavy Metal nĂ€mlich und auf der Speisekarte dieser stellt »Carpe DIEnd« ein sehr empfehlenswertes MenĂŒ dar.
beeindruckend | 12 |