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  UE-Home → History → Online Empire 34 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → DEVILLE – »Come Heavy Sleep«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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DEVILLE – Come Heavy Sleep

BUZZVILLE RECORDS/SOULFOOD

Zum ersten Mal traten dieses Schweden im Jahre 2005 in Erscheinung, als ihr Songmaterial zusammen mit Tracks von SERGEJ THE FREAK auf einer Split-CD über DAREDEVIL RECORDS in Umlauf gebracht wurde. Davon beeindruckt war man auch in Belgien, denn bald darauf erhielten DEVILLE einen Vertrag beim dort ansässigen Label BUZZVILLE, das sich ja schon seit langer Zeit auf harten Rock spezialisiert hat und mit DEVILLE nun ein weiteres Exemplar dementsprechender Klänge im Köcher hat. Das Quartett offeriert uns auf »Come Heavy Sleep«, dem Debutalbum, das ursprünglich als EP gedacht war, aufgrund der Dichte an gelungenen Tracks aber "gewachsen" ist, insgesamt elf Songs (zuzüglich ›Intro‹ und ›Outro‹, die aber nicht wirklich als "Songs" gewertet werden sollten), welche die heimischen Boxen zum Qualmen bringen werden. Basierend auf Stoner Rock der heftigeren Machart lassen uns die Schweden immer wieder an der mitunter recht düsteren Ausführung ihrer Kompositionen teilhaben, daß man meint, die Jungs hätten tatsächlich vor, die musikalische Brücke zwischen Stoner Rock und Doom einer "Generalsanierung" zu unterziehen. Soll heißen, DEVILLE schaffen es problemlos, Anleihen beider Subgenres in ihren Songs zu integrieren und liefern ein verdammt gelungenes Ergebnis ab. Gitarrentechnisch lassen Martin Hambitzer und sein Kollege Andreas Bengtsson, der auch für den Gesang sorgt, die Klampfen mächtig rauchen, fabrizieren herrliches Geknarze, haben aber auch feinstes Riffing im Stile der Heroen der alten Generation auf diesem Gebiet zu bieten und machen kein Hehl aus ihre Vorliebe für Bands wie KYUSS, TROUBLE, aber auch THE OBSSESSED. Vor allem die immer wieder eingestreuten melancholischen Passagen werden dem Doomster, der ansonsten Stoner-Bands nicht unbedingt zu seinen Faves zählt, hellhörig werden lassen, denn DEVILLE wissen diesbezüglich zu gefallen. Auch gesangstechnisch kann Andreas mit seiner recht räudig wirkenden Stimme imponieren, vor allem aber paßt er sich der mitunter "dunkelgrauen" Stimmung der Songs perfekt an, wie beispielsweise im Titelsongs nachzuhören ist. Die Herrschaften wissen aber auch gesangsfrei zu beeindrucken und lassen mit ›Black Dawn‹ ein "wüstentaugliches" Instrumental vom Stapel, das gut in die immer sehr groovig tönende Melange paßt. ›Stillborn‹ enthält zudem auch Anklänge an 70er-Hard Rock, während man in ›Earthburn‹ feinsten, raunzenden Blues geboten bekommt, wie er uns ebenfalls schon anno dunnemals um die Ohren gepfiffen wurde. Die vor dem magischen Auge des Zuhörers entstandenen Rauchschwaden verdichten sich mit Fortdauer der Spielzeit zunehmend und werden von der Truppe in ›Into The Smoke‹ sprichwörtlich zelebriert. In Summe ist »Come Heavy Sleep« ein wirklich gelungenes, mitunter recht heftiges und in erster Linie sehr intensives Album geworden, das in ›Rise Above‹ seinen Höhepunkt findet. Ein Schelm, wer diesen Titel als Wink in Richtung des gleichnamigen Labels empfindet, wo ähnlich aufspielende Bands wie DEVILLE seit Jahren ein gesegnetes Zuhause finden.

DEVILLE sollten als Band jedenfalls eine große Zukunft vor sich haben und haben mit »Come Heavy Sleep« mit Sicherheit ein für einschlägig vorbelastete Fanatiker unverzichtbares Werk abgeliefert!

http://www.deville.nu/

info@deville.nu

beeindruckend 12


Walter Scheurer

 
DEVILLE im Überblick:
DEVILLE – Come Heavy Sleep (Rundling-Review von 2008 aus Online Empire 34)
DEVILLE – Hail The Black Sky (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 42)
DEVILLE – Make It Belong To Us (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 65)
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