SYSTEM OF A DOWN – Toxicity (Digi-Cardboard)
AMERICAN RECORDINGS/COLUMBIA/SONY BMG MUSIC ENTERTAINMENT
Fünf Jahre nachdem Serj Tankian (v) und Daron Malakian (g) die Truppe unter dem Namen SOIL gegründet hatten, konnten SYSTEM OF A DOWN unter der Schirmherrschaft von Produzentenikone Rick Rubin ihr Debut veröffentlichen, das mit einer Mischung aus völlig durchgedrehtem Songmaterial und herausragenden technischen und kompositorischen Fähigkeiten gelinde gesagt verblüffte. Doch anschließend ließ sich die Truppe lange drei Jahre Zeit, um mit einem Nachfolger aus dem Quark zu kommen. Immerhin: Kompositionen mit der typischen SOAD-Komplexität und -Wahn schüttelt man nicht mal eben aus dem Ärmel. Auf ihrem Zweitling »Toxicity« schafften es SYSTEM OF A DOWN, ihr Profil in jeglicher Hinsicht klarer herauszuarbeiten: Die Songs waren noch extremer, pendelten zwischen extatischen Ausbrüchen und zärtlichen Melodien, zwischen eiskalter Härte und folkähnlichen Elementen, die auf die armenische Heimat der Musiker zurückzuführen waren. Zugleich bewies die Truppe, daß man mit solcher Musik kilometerweit abseits des Mainstreams dennoch einen Hit landen kann, was sowohl die Chartplatzierungen der drei Auskopplungen, ›Chop Suey‹, ›Aerials‹ sowie der Titeltrack, als auch des Albums an sich Wahrheit werden ließen.
Aber auch in "ideologischer" Hinsicht machten SYSTEM OF A DOWN ihren Standpunkt klarer denn je. Allein das Cover, das den Bandnamen in Form des weltberühmten "Hollywood"-Schriftzuges darstellte, in Kombination mit dem Albumtitel war in dieser Hinsicht schlicht ein Geniestreich. Ihr Konfrontationskurs mit dem Amerika des George W. Bush brachte der Band so manche Anfeindung aus dem konservativen Lager ein; man denke dabei nur an die schwerst hirnamputierten Kommentare, die Feingeist Billy Milano seinerzeit in Richtung von SYSTEM OF A DOWN losließ...
»Toxicity« ist nun in einer neuen Serie mit dem äußerst plakativen Namen "Rock Music, Baby" wiederveröffentlicht worden und präsentiert sich wie die anderen Releases in einem ungewöhnlich gestalteten aufklappbaren Cardboard-Digipack. Allerdings hat sich beim musikalischen Inhalt der CDs oder auch bei den Booklets nichts geändert.
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