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DOD AERNST

Where The Last Laughter Died

(6-Song-CD-R: € 11,45)

Der leider ein wenig irreführende Bandname DOD AERNST ließ mich zunächst eher an ein weiteres "Spaßprojekt" denken, als an eine ernsthaft musizierende Formation. Doch dieses, aus Bayreuth stammende Quartett meint es mit Sicherheit durchaus ernst und ist, aufgrund der auf diesem ersten Lebenszeichen mit dem Titel »Where The Last Laughter Died« verewigten Klänge, auch dringendst ernstzunehmen.

Die Jungs bezeichnen ihren Stil selbst als "Progressive Death Metal", womit sie keinesfalls falsch liegen. Ohne großartiges Intro steigt die Truppe, die erst 2003 unter dem Namen BEAUTY OF DEATH gegründet wurde, mit ›Dark Forgotten Winterstorms‹ in das Geschehen ein. Von progressiven Anleihen ist hier zwar zu Beginn noch kaum etwas zu vernehmen, denn deftiger Hackschnitzel-Todesmörtel regiert diese Nummer, doch zahlreiche Breaks, einhergehend mit Tempo- und auch Stimmungswechsel lassen den obengenannten Begriff in Folge dann aber doch zu. ›Lost Survivor‹ erinnert dann an abgefahrene Schweden-Deather und glänzt vor allem durch seine sehr prägnanten Riffs, ehe uns DOD AERNST mit ›Burning Creatures Of Flaming Death‹ den ersten Song mit Überlänge (achteinhalb Minuten) anzubieten haben und dabei ihr gesamtes Spektrum an Einflüssen, das scheinbar vom Doom/Death, über diverse Frickelkünstler, bis hin zum melodiösen Göteborg-Sound reichen dürfte, anzubieten haben. Sehr gelungen, musikalisch wirklich über jeden Zweifel erhaben und nicht zuletzt durch die abwechselnd eingesetzten Gesangsparts ebenso von nicht zu vernachlässigbarer atmosphärischer Dichte, die durch geschickt eingebaute Samples noch intensiviert werden konnte, kommt besagte Nummer aus den Boxen, und DOD AERNST lassen uns hier mit geöffneten Mäulern zurück. ›Forced To Kneel‹ zeigt dann eine weitere Facette dieser Band: Hier geht es zu Beginn sehr harmonisch zur Sache, ein dezent an konventionellen Thrash erinnernder Gitarrelauf bestimmt das Geschehen, das in Folge aber erneut von abwechslungsreichen Melodien geprägt ist und in einem, ein wenig an einen böswillig klingenden David Bowie erinnernden Gesangspart kulminiert.

›A Soldier's Tale‹ kann dann mit gen Black Metal orientiertem Gesang aufwarten, der sich jedoch sehr harmonisch in das abgefahrene Bild, das DOD AERNST auch mit diesem Song erschaffen haben, eingliedert. Doch der Überhammer dieses, von der Band selbst, trotz knapp 40 Minuten Spielzeit, als EP betiteltem Werk, folgt erst zum Abschied. ›Silent Killer‹ beginnt dem Titel entsprechend ruhig, ja fast schon verhalten mit akustischen Gitarrenklängen, die einen regelrecht romantischen Eindruck hinterlassen. Mit elegischen Gitarrenpassagen und dezentem Drumming steigern DOD AERNST in Folge das Tempo, ehe MAIDEN-lastige Harmonien, gefolgt von METALLICA-Riffing zum Einsatz kommen. Der Death Metal-Anteil kommt aber auch hier nicht zu kurz, allerdings erst im weiteren Verlauf zum Vorschein, ist dafür aber von ungemein mannigfaltiger Ausführung.

In Summe ist dieses Debut eine wirklich feine Sache geworden. An Ideen mangelt es DOD AERNST bestimmt nicht, und auch an der Ausführung der Songs gibt es trotz aller abgefahrenen Sequenzen nichts zu bemängeln.

http://www.dod-aernst.de/

matthias@dod-aernst.de

AERNSTzunehmender DODesmetall


Walter Scheurer

 
DOD AERNST im Überblick:
DOD AERNST – Where The Last Laughter Died (Do It Yourself-Review von 2007 aus Online Empire 32)
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