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VENDETTA (D, Schweinfurt) – Go And Live... Stay And Die

METAL AXE RECORDS/ZYX

Kurz bevor das aktuelle Album »Hate« zur Veröffentlichung ansteht, lassen uns METAL AXE RECORDS die ersten beiden Scheiben der süddeutschen Thrasher VENDETTA in überarbeiteter Form zukommen. Wie zur Neuauflage von »Brain Damage« muß auch zum Debut »Go And Live... Stay And Die« festgestellt werden, daß man hinsichtlich Bonustracks extrem sparsam umgegangen ist. Lediglich ›Brain Damage‹ in einer Liveversion läßt uns Band und Label als Bonus zu Ohren kommen, nicht gerade üppig, würde ich mal meinen. Zumindest für das Booklet hat man sich aber mächtig ins Zeug geworfen. Eintrittskarten, Konzertplakate, jede Menge an Zeitungsartikeln und Fotos hat man darin verewigt, wodurch auch das Auge auf die Zeitreise bis zurück ins Jahr 1987 mitgenommen wird.

Anno 1987 schien es für VENDETTA wahrlich gut zu laufen, denn nach ihrem zweiten Demo »Suicidal Lunacy« konnte ein Deal bei NOISE RECORDS eingefahren werden und das Debut stand ebenfalls innerhalb recht kurzer Zeit zur Veröffentlichung an. Mit Ausnahme von ›Fade To Insanity‹, das erst auf »Brain Damage« zu Ehren gelangte, wurden die Songs von besagtem Demo auch für das Debut verwendet. Der Einstieg ins Geschehen erfolgte auch gleich mit dem Titelsong des Demos ›Suicidal Lunacy‹, einem recht rohen Thrash Metal-Song, der aber dennoch bereits erkennen ließ, daß VENDETTA im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen jener Epoche wesentlich mehr Wert auf Melodien legten. Zum Gesang, den sich die Gitarristen Achim "Daxx" Hömerlein und Michael "Micky" Wehner geteilt hatten, muß man nachträglich feststellen, daß bei VENDETTA zwar keine Sangesbarden im eigentlichen Sinn am Start waren, allerdings auch keine Brüllwürfel, sondern zwei Musiker, die ihre Stimmen harmonisch zu den heftigen Kompositionen einzusetzen wußten. Das den Fans ebenfalls von besagtem Demo her bekannte und nunmehr zum Titelsong des Albums avancierte ›Go And Live... Stay And Die‹ konnte neben harschen Riffs ebenso mit jeder Menge an Melodie erfreuen. ›Traitor's Fate‹ dagegen kam dann noch ein wenig heftiger aus den Boxen, ein weiterer Hinweis dafür, daß diese Band im Laufe der Zeit nicht nur spieltechnisch enorm gereift ist, sondern zudem auch ein immer besseres Gespür für ohrwurmtaugliche Melodien entwickeln konnte, auch wenn diese Nummer bei Gott kein schwache ist. Ebenso wie das akustisch und gefühlvoll eingeleitete ›System Of Death‹ und ›On The Road‹ stammte übrigens auch ›Traitor's Fate‹ vom Debutdemo »System Of Death«. Die kurze, eruptive und mit sozialkritischem Text versehene Brachialnummer ›Drugs And Corruption‹ und das anschließende ›Revolution Command‹ lassen uns dann wissen, daß VENDETTA ihre Vorbilder einst in erster Linie über dem großen Teich gehabt haben, ehe das bereits erwähnte ›On The Road‹ auch einen dezenten Einfluß von MOTÖRHEAD vorzuweisen hat. Mit ›And The Brave Man Fails‹ beendeten VENDETTA ihr damals wahrlich hoffnungsvolles Debut, dem anno dunnemals jedoch leider nur »Brain Damage« folgen sollte.

Doch nicht zuletzt die Tatsache, daß diese Band in ihrer aktuellen Besetzung auch anno 2007 unbändige Live-Power besitzt, läßt uns darauf hoffen, daß »Hate« ein ebensolcher Knaller wird wie die ersten Scheiben der Band und VENDETTA nun endlich die gebührenden Lorbeeren ernten werden können.

http://www.vendetta-band.de/


Walter Scheurer

 
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