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MERCURY FANG – Ignition

RIVEL RECORDS (Import)

Kurz vor der Jahrtausendwende fanden sich in Schweden Bassist Olle Boden und Drummer Ken Savefjord zusammen, um fortan gemeinsam unter dem Banner MERCURY FANG gediegenen Hard Rock im Stile der alten Meister zu spielen. In Håkan Granat (g), Fredrik Glimbrand (v) und Jörgen Schelander an den Tasten fanden sie alsbald geeignete Mitstreiter, und im Jahre 2003 ließen MERCURY FANG ihr Debut mit dem Titel »Liquid Sunshine« auf die Welt los. Wenn auch nicht unbedingt durchwegs von umwerfender Qualität, so hatte dieses Album sehr wohl seine starken Momente. Solche liefert uns das Quintett nunmehr ebenfalls, aber in wesentlich intensiverer und kompakterer Form auf ihrem zweiten Werk »Ignition« ab. Die unzähligen Auftritte in der Vergangenheit, unter anderem waren MERCURY FANG mit Bands vom Kaliber HOUSE OF SHAKIRA oder FREAK KITCHEN unterwegs, scheinen nicht spurlos an der Formation vorübergezogen zu sein und haben offenbar auch auf das Songwriting abgefärbt. Gar nicht hingegen bemerkt man den Wechsel auf dem Drumstuhl. Martin Larsson nennt sich der neue Schlagwerker und spielt ebenso druckvoll wie sein Vorgänger. Den größten Unterschied zu »Liquid Sunshine« vermag ich in den nunmehr wesentlich effizienteren Kompositionen auszumachen, sprich, MERCURY FANG bringen ihre Songs sehr rasch auf den Punkt, verabreichen diesen, egal welche Stimmung oder welches Tempo eben vorherrscht, jede Menge an Hooks und gehen darüber hinaus mit einer merklichen Leidenschaft zu Werke. Mit dem nach älteren WHITESNAKE klingenden ›Fly Away‹ starten MERCURY FANG ihr zweites Album und lassen uns im folgenden ›Run For You‹ wissen, daß auch UFO und Michael Schenker mit zu ihren Heroen zählen dürften. Wenn man bei einer Aufzählung alter Helden ist, dürfen natürlich DEEP PURLE nicht fehlen, und sollte es nicht verwunderlich sein, daß man dieser Ikone gleich mehrfach huldigt. Auf »Ignition« ist mit ›Crossfire‹ ein nach der Post-»Perfect Strangers«-Phase klingender Track ebenso zu hören, wie ein schwer von Jon Lord inspirierter Song. Zudem kommt der Rausschmiß in Form von ›Stand Your Ground‹ mit massiven Anleihen an das Schaffen von Jon Lord aus den Boxen. Auch wenn diese Nummer in erster Linie nach den Soloscheiben von Ian Gillan klingt, läßt Jörgen Schelander hier die Tasten ganz im Stil des Grandseigneurs an diesem Instrument erklingen. In den balladesken Momenten wie in ›Time To Sail Away‹, oder dem eingangs schwer bluesig angehauchten ›Way Out Of Line‹ läßt sich zudem auch eine gewisse Vorliebe der Schweden für Größen wie FOREIGNER oder BAD COMPANY nicht verleugnen, während im heftigsten Song ›By You‹ ein satter LED ZEPPELIN-Groove in moderner Ausführung zum Vorschein kommt. Auch wenn die Vorbilder der Band sehr häufig zu vernehmen und man beinahe ein Quiz-Spielchen veranstalten kann, an welche Band welcher Song den Hörer erinnert, wird der Liebhaber von alteingesessenen Hard Rock-Formationen seine helle Freude an »Ignition« haben, denn dem Titel entsprechend, vermögen alle zwölf Songs mächtig zu zünden.

http://www.mercuryfang.tk/

gut 11


Walter Scheurer

 
MERCURY FANG im Überblick:
MERCURY FANG – Ignition (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
MERCURY FANG – Liquid Sunshine (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 18)
Soundcheck: MERCURY FANG-Album »Ignition« im "Soundcheck Heavy 104" auf Platz 58
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