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FINAL APHORISM

Past And Future Concentrate

(10-Song-CD-R: € 12,-)

Mit einem sehr ungewöhnlichen, aber auch recht originellen Intro mit dem Titel ›Wesenheiten‹ steigen die Österreicher FINAL APHORISM in ihr Debut »Past And Future Concentrate« ein. Die irgendwie an Didgeridoos erinnernden Töne scheinen zwar einem Synthie entlockt worden zu sein, entstammen aber in Wahrheit menschlichen Stimmen und deuten unmißverständlich auf die Tatsache hin, daß die Band offenbar sehr viel Wert auf Individualität legt. In ›Schattenkrieger‹ treffen altertümlich anmutende Klänge auf deftiges, melodiöses Riffing in harscher Ausführung, so daß sich die Jungs hier ebenfalls ungewöhnlich präsentieren. Auch der klassische Einfluß in den Solopassagen weiß zu überzeugen und stellt auch das handwerkliche Können der Instrumentalisten unter Beweis. Nicht ganz so originell kommt dann das eher "konventionelle" ›Lament‹ aus den Boxen, auch wenn die Nummer alles andere als übel geworden ist, so richtig zünden will der Titel nicht. Mit ›Blutritual‹ haben FINAL APHORISM aber erneut einen Bringer im Talon. Man stelle sich in etwa gen Death Metal orientierte SVBWAY TO SALLY zu "Hochzeit"en vor und man hat in etwa eine vage Ahnung, was die Wiener hier abzuliefern imstande sind. Allerdings muß man aber sehr wohl sagen, daß STS niemals so heftig zu Werke gegangen sind und der Metal auf »Past And Future Concentrate« wesentlich düsterer und heftiger ausgefallen ist, als es bei den Potsdamern jemals der Fall gewesen ist. Konzerte von FINAL APHORISM dürften ebenso intensive Erlebnisse sein, wie der Genuß dieses Albums, wobei ich mir vor allem ›Wir zogen einst...‹ live zu den absoluten Abräumern dieser Band vorstellen kann. Eine wahrhaftig zwingende Melodie, von den Gitarren in unterschiedlichen Tempi vorgetragen, prägt diesen Song, bei dem ich das hüpfende und bangende Volk vor meinem imaginären Auge schon jetzt sehen kann. Nicht nur SVBWAY TO SALLY scheinen auf FINAL APHORISM Eindruck hinterlassen zu haben, in ›Wir zogen einst...‹ vermeine ich auch Einflüsse von SKYCLAD zu vernehmen und was bei dieser Truppe zu deren bester Zeit auf und vor der Bühne abgegangen ist, hat man hoffentlich noch in Erinnerung. Nach der eher progressiven Death Metal-Nummer ›My Murdering Kind‹ läßt uns das klassisch anmutende Instrumental ›814‹ dann ein wenig Zeit zum Verschnaufen, bevor die Band uns mit dem ›Morgenstern‹ besucht und uns diesen unbarmherzig auf die Schädeldecke knallt. Dieser heftige Banger in skandinavischer Ausführung mit deutsch gesungenem Text sollte Death Metaller allerorts ebenso begeistern können wie das zu Beginn fast schon zu kitschig, weil extrem bombastisch eingeleitete ›Yaos‹, das in Folge aber ebenfalls zu einem satten Stück Todesmetall gedeiht. Mit dem Finale Grande in Form des monumentalen ›Hosenträger‹ machen FINAL APHORISM den Sack zu und präsentieren sich mit diesem Debut als eine der wohl im Moment originellsten österreichischen Formationen auf diesem Sektor.

http://www.finalaphorism.com/

band@finalaphorism.com

hüpfend und bangend


Walter Scheurer

 
FINAL APHORISM im Überblick:
FINAL APHORISM – Past And Future Concentrate (Do It Yourself-Review von 2007 aus Online Empire 32)
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