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Wild Steel – Wild Steel

UNDERGROUND SYMPHONY (Import)

Wenn sich ein Musiker "Wild Steel" als Pseudonym für seine musikalische Laufbahn auswählt, wird der Traditionsmetaller hellhörig werden und hinsichtlich des ersten Albums, das jener italienische Sänger mit dem genannten Namen vor kurzer Zeit veröffentlicht hat, muß diese Spezies geradezu aufhorchen, um sich dieses Schmuckstück nicht entgehen zu lassen.

Wild Steel begann seine Karriere im Alter von jugendlichen 16 Lebensjahren, als er sich PROJECTO anschloß. Kurz danach war er bei einer Truppe namens PROMETEO aktiv, jener Formation, aus der dann SHADOWS OF STEEL hervorgegangen sind. Mit dieser Band konnte sich Wild Steel und seine Mitstreiter nicht nur in Italien einen guten Namen machen, sondern mit ihrem selbstbetitelten Debut, das im Jahre 1997 aufgenommen wurde, auch über die Landesgrenzen hinaus. Wer SHADSOWS OF STEEL kennt, wird wissen, daß Wild Steel seine Stimme bislang immerzu bei Formationen einzusetzen pflegte, die sich dem dezent progressiven, kraftvollen und melodiösen Metal verschrieben haben, allerdings auch auf eine satte Dosis Bombast nicht verzichten wollen.

In exakt jenem Stil ist auch »Twilight« ausgefallen, die im Jahre 1998 nachgereichte EP, die zur "Auffettung" mit einigen Coverversionen versehen wurde. Nach »Second Floor« im Jahre 2002 und immerwährenden Line-up-Problemen beschloß Wild Steel schließlich, diese Band zu Grabe zu tragen, um sich fortan anderen Aktivitäten widmen zu können.

Als Produzent nahm er sich der Truppe ATHLANTIS an, die sich aus ehemaligen SHADOWS OF STEEL-Leuten und Roberto Tiranti als Gast am Mikro rekrutiert hatten, um deren Debut aufzunehmen. In Folge war Wild Steel dann abermals als Sänger aktiv, zunächst nur als Gast auf dem Track ›Angel Cries‹, einem Song, der Bestandteil von »Tears In Floods« seiner Landsleute ODYSSEA war. Dadurch inspiriert, begann Wild Steel erneut verstärkt, als Sänger in Erscheinung zu treten - zunächst mit SOULBLADES, dann mit SOULBLAZE, deren Debut 2005 über UNDERGROUND SYMPHONY veröffentlicht wurde.

Doch der Hunger nach einem Soloprojekt schlummerte immer noch in ihm, so daß es im letzten Jahr zu den Aufnahmen von »Wild Steel« gekommen ist. Wer mit der Optik des Sängers vertraut ist, dem wird es nicht entgangen sein, daß Wild Steel wohl mit zu den größten Verehrern von CRIMSON GLORY und deren Frontmann Midnight im speziellen zu zählen ist. Schon allein die Maske, mit der Wild Steel seine Live-Auftritte absolviert, läßt diesen Einfluß mehr als deutlich werden. Auch für die Photosessions zu seinem ersten Album hat Wild Steel diesen Gesichtsschmuck angelegt, womit sich wohl auch die Tatsache erklärt, daß »Wild Steel« als Doppel-Scheiblette auf den Markt kommt, auf dessen zweiter CD ausschließlich Coversongs der Floridaner zu hören sind. Auf CD Numero Uno jedoch gibt es ausnahmslos vom Meister persönlich geschriebene und eingesungene Tracks zu hören. Mit von der Partie waren in Pier Gonella (b, g) und Frank Andiver am Schlagzeug alte Haudegen der italienischen Metal-Gemeinde, die Wild Steel tatkräftig unterstützt haben.

Hinsichtlich der Musik haben wir es - logischerweise - mit bombastisch klingendem, kraftvollen, teilweise dezent progressivem und herrlich melodiösem Metal zu tun, der ebenso grandios arrangiert wurde, wie er in Summe perfekt aus den Boxen tönt. Zudem muß man Wild Steel einmal mehr zu seinem wunderbaren Sangesvortrag gratulieren. Der Kerl weiß vom Uptempo-Banger (›New Reality‹), über Balladen (›Echoes Of The Past‹), bis hin zum trabenden Metal-Song (›Valley Of Shadows‹) mit seiner Stimme zu imponieren und geht mit jeder Menge Emotion zu Werke.

Stilistisch wird auf »Wild Steel« eben jenes breite Spektrum geboten, ohne dabei in irgendeiner Form Schwächen zu offenbaren. Der Kitschfaktor ist zudem immerzu unterdrückt, so daß trotz allem Bombast die Emotionen in ihrer pursten Form regieren. Auch die schon erwähnte zweite CD weiß zu gefallen und enthält wahrlich beeindruckend intonierte Versionen von ›Red Sharks‹, ›Transcendence‹, ›Painted Skies‹ und ›Heart Of Steel‹. Auch wenn Wild Steel dabei fraglos unter Beweis stellt, daß er der einzige legitime Nachfolger von Midnight sein kann, sollte dieser Posten nochmals ausgeschrieben sein, muß hier sehr wohl eingeworfen werden, daß es trotz allem nur einen Midnight gibt.

http://www.wildsteel.it/

beeindruckend 13


Walter Scheurer

 
Wild Steel im Überblick:
Wild Steel – Wild Steel (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
Wild Steel – News vom 17.01.2007
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