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PALE DIVINE – Cemetary Earth

I HATE RECORDS (Import)

Der Name PALE DIVINE ist zwar bei Insidern längst bekannt, doch über einschlägige Doomkreise hinaus wohl doch noch eher Neuland. Die im Jahre 1997 von Greg Diener (v, g) und Darin McCloskey (d) gegründete Band konnte sich schon mit ihrem ersten Demo »Crimson Tears«, das noch im selben Jahr eingespielt wurde, einen guten Namen in der Doom-Gemeinde machen, diesen konnten PALE DIVINE mit ihrem im Jahre 2001 aufgenommenen Debut »Thunder Perfect Mind« problemlos ausbauen. Auch wenn es danach drei Jahre gedauert hat, ehe uns die Amis mit »Eternity Revealed« abermals ein Album anzubieten hatten, sollten es PALE DIVINE damit geschafft haben, ihre Fanbase weiter auszubauen. Da Greg und Darin von Anfang mit verschiedenen Bassisten agieren mußten, sollte es nicht verwunderlich sein, daß in Person von John Gaffney auf ihrem aktuellen Album »Cemetery Earth« bereits der vierte Viersaitenzupfer zum Line-up von PALE DIVINE gehört. Zuletzt machte PSYCHEDOOMELIC RECORDS im Jahre 2005 erneut auf die Band aufmerksam, wurde doch »Thunder Perfect Mind« mit Bonustracks neu aufgelegt. Gegen Ende des letzten Jahres begaben sich PALE DIVINE also erneut ins Studio, um »Cemetery Earth« aufzunehmen, das nun via I HATE RECORDS in die Läden kommt. Wie nicht anders zu erwarten, offeriert uns das amerikanische Trio, das seit kurzer Zeit durch John Klein an der zweiten Gitarre zum Quartett angewachsen ist, auch auf seinem dritten Longplayer eine satte Dosis schwermütigen Doom Metal in dreckiger und ungemein intensiver Ausführung, der von der alten Schule geprägt ist. An Einflüssen lassen sich neben den britischen Großmeistern BLACK SABBATH auch WITCHFINDER GENERAL ausmachen, ebenso dürften die Amis von PENANCE, TROUBLE und PENTAGRAM hier Pate gestanden haben, wie auch das Werk jener Bands, die anno dunnemals über HELLHOUND RECORDS veröffentlicht wurden. Aber auch eher traditionell agierende Metal-Formationen können als Einfluß auf »Cemetary Earth« ausfindig gemacht werden, an CIRITH UNGOL und den ganz alten JUDAS PRIEST hat sich Greg zumindest rifftechnisch desöfteren ebenso orientiert wie an den Gitarristen der genannten Formationen. Basierend auf eben jenen schweren Riffs zelebriert dieses Trio jene Art von Musik in einer zwar ungemein heftigen und druckvollen Form, schafft aber nicht zuletzt durch die immer wieder eingeflochtenen herrlichen Melodiebögen auch den Brückenschlag zur NWoBHM. Die Riffs kommen immer wieder in unterschiedlichen Verzerrungen aus den Boxen und wabern dadurch herrlich in Richtung Gehörgänge, so daß einem regelrecht die Freudentränen in die Augen steigen. Obendrein ist die Produktion genauso schmutzig und rauh ausgefallen, wie man es für derlei Produkte erwarten darf, so daß es wirklich nichts gibt, was man an diesem Album kritisieren könnte. Greg weiß zudem mit seiner rauhen und - ohne dem Knaben ein "Hobby" unterstellen zu wollen - versoffen klingenden Stimme schwer zu beeindrucken. Jeder Ton, jede Silbe kommt dermaßen überzeugend aus seinem Mund, daß man geradezu verdammt dazu ist, mit PALE DIVINE mitzuleben und mitzuleiden.

Oder anders gesagt: PALE DIVINE haben mit »Cemetery Earth« ein Album in die Welt gesetzt, daß Doom atmet, lebt, aber ebenso furzt und anderwärtig von sich gibt. Mit diesem Album wird der Hörer geradezu ein Teil der Band und diese dann im Gegenzug ein Teil des Lebens des Hörers. Viel intensiver und lebendiger kann Doom nicht sein!

http://www.paledivine.com/

pale_divine@hotmail.com

super 15


Walter Scheurer

 
PALE DIVINE im Überblick:
PALE DIVINE – Cemetary Earth (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 32)
PALE DIVINE – Thunder Perfect Mind (Re-Release-Review von 2005 aus Online Empire 25)
PALE DIVINE – Online Empire 23-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
PALE DIVINE – News vom 05.02.2006
PALE DIVINE – News vom 06.03.2007
PALE DIVINE – News vom 22.11.2008
PALE DIVINE – News vom 19.04.2011
PALE DIVINE – News vom 26.03.2012
PALE DIVINE – News vom 22.11.2018
Playlist: PALE DIVINE-Album »Cemetary Earth« in "Jahrescharts 2007" auf Platz 6 von Walter Scheurer
© 1989-2024 Underground Empire


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