SCARIOT – Momentum Shift
FACEFRONT/SOULFOOD
SCARIOT wähnte ich angesichts der Tatsache, daß Oddleif Stensland und Tor Atle Gabrielsen-Andersen die Band anno 2003 verlassen hatten, um fortan unter dem Banner COMMUNIC für Furore zu sorgen, längst im Jenseits. Doch Bandgründer Daniel Olaisen hat sich davon keineswegs entmutigen lassen und diese Formation am Leben erhalten. Vier Jahre nach »Strange To Numbers«, steht nun mit »Momentum Shift« ein brandneues Album in den Regalen mit dem SCARIOT nicht nur ihren Landsleuten und ehemaligen Bandkumpanen zeigen werden, an wem man sich in Zukunft hinsichtlich Power/Thrash Metal in progressiver Ausführung zu orientieren hat. Mit von der Partie sind neben Daniel bei SCARIOT nunmehr übrigens Øyvind Hægeland (v, g), der von SPIRAL ARCHITECT und ARCTURUS ein Begriff sein sollte, Drumlegende Asgeir Mikelson (die norwegische Antwort auf Gene Hoglan) und Baßgott Steve DiGiorgio. Daß von dieser Besetzung nur feinstes Songmaterial zu erwarten sein darf, versteht sich von selbst, doch daß es SCARIOT gelungen ist, derart geniale Kompositionen aus dem Ärmel zu schütteln, hätte wohl kein Mensch gedacht. Mit ihrer teilweise recht heftigen, immerzu melodischen, progressiven, abgefahrenen, zugleich aber eingängigen, Melange aus Power Metal und jeder Menge an Thrash der älteren amerikanischen Schule setzen sich SCARIOT mit »Momentum Shift« exakt in jene Nische die zwischen NEVERMORE, CONTROL DENIED, SADUS und den bereits erwähnten COMMUNIC noch frei gewesen ist. Chuck Schuldiner wird sogar noch in einer brillanten Version von ›Symbolic‹ gegen Ende dieser Scheibe besonders gehuldigt, doch ohne Fremdkomposition ist dieser Formation mit »Momentum Shift« ein Werk gelungen, daß wohl keinerlei Vergleiche zu scheuen braucht.
Die Konkurrenz wird sich schwer anstrengen müssen, um dieses Album zu toppen!
super | 15 |