LINKIN PARK – Minutes To Midnight
WARNER MUSIC
Nu Metal ist tot - das darf schon längst als Binsenweisheit bezeichnet werden. Aber ab sofort steht fest, daß eine Band diesen Trend überlebt hat: LINKIN PARK. Meines Erachtens ohnehin seit jeher jene Formation unter den einst gehypten Truppen mit dem größten musikalischen Potential, beweisen LINKIN PARK mit ihrem dritten Album »Minutes To Midnight«, daß sie noch lange nicht ausgeblutet sind wie die meisten ihrer einstigen Kollegen: »Minutes To Midnight« klingt völlig anders als die beiden bisherigen Scheiben »Hybrid Theory« und »Meteora«, ist aber dennoch glasklar als Werk von LINKIN PARK zu identifizieren. An dieser Stelle sollte man auch mal ein Kompliment an Produzent Rick Rubin loswerden: Er beweist mit dieser Arbeit erneut, daß er zur Elite der Produzentengilde gehört, in der sich beispielsweise ein Ausnahmeproduzent wie Chris Tsangarides befindet. Knöpfchentäter, die Bands ruinieren (remember »St. Anger«..?) oder mit einem gesichtslosen Standardsound überziehen, gibt es wahrlich genug; Rick aber hat die Stärken von LINKIN PARK unterstrichen, die Weiterentwicklung der Band gefördert und auf »Minutes To Midnight« dafür gesorgt, daß alles einfach schweinegut, aber eben eindeutig nach LINKIN PARK klingt. So kommt die Truppe anno 2007 deutlich fetter und rockiger daher, die DJ-Elemente wurden dezenter eingesetzt und dennoch gibt es mindestens so viele Ohrwürmer wie in der Vergangenheit. Die erste Auskopplung ›What I've Done‹ hat dies eindeutig klargestellt, und es wird nicht der einzige Hit bleiben, der »Minutes To Midnight« entstammen wird. ›Given Up‹, ›Leave Out All The Rest‹ oder schmeichlerische ›Valentine's Day‹ sind wahrlich gute Nachfolgekandidaten! LINKIN PARK sind ab sofort nicht mehr nu, sondern dürfen sich stolz als "good ol' fashioned" bezeichnen.
überragend | 16 |