SERENITY (A) – Words Untold And Dreams Unlived
NAPALM RECORDS/SPV
Im Jahre 2001 wurde im "heiligen Land" Tirol eine Band gegründet, die seit jenem Zeitpunkt mit zu den Aushängeschildern der österreichischen Szene zu zählen ist. SERENITY, um die es hier geht, durften bereits mehrfach ihre Künste auf den Bühnen der Heimat, in erster Linie natürlich in ihrem zweiten Wohnzimmer, dem "Komma" zu Wörgl, unter Beweis stellen. Unter anderem dufte man dort für Größen wie DIO oder METAL CHURCH das Publikum in Stimmung bringen, bei Gott keine schlechte Referenz, aber noch längst keine vollständige Liste jener Truppen, mit denen man SERENITY bereits live erleben konnte. Aber nicht an der Livefront sind SERENITY ein heißer Tip in Sachen "Nachwuchsband" und "Hoffnungsträger", auch was ihre Veröffentlichungen betrifft, haben die Tiroler immer schon Qualitätsware abliefern können: Bereits für ihre Demos »Starseed V.R.« (2003) und »Engraved Within«, das vor zwei Jahren veröffentlicht wurde, konnte die Band durchwegs gute Kritiken einheimsen. Wem der Namen SERENITY bislang noch nicht bekannt sein sollte, dem sei mitgeteilt, daß sich diese Herrschaften in erster Linie dem melodiösen Metal verschrieben haben, diesen aber durch eine Unzahl an Zutaten aufgepeppt präsentieren. Die Besonderheit an dieser Band ist eben jene Mischung, denn kaum eine andere Truppe schafft es im Moment, unterschiedlichste Stilmittel so zu verquicken, daß dennoch eine derart eigenständige Melange dabei zum Vorschein kommt, wie es den Tirolern auf »Words Untold And Dreams Unlived« gelungen ist. Klar läßt sich nicht von der Hand weisen, daß SERENITY aus dem progressiven Metal der SYMPHONY X-Kategorie ihre Einflüsse ebenso beziehen wie von einer deutschen Institution mit Namen BLIND GUARDIAN, aber was die Jungs daraus gemacht haben, klingt dennoch recht eigenständig, vor allem aber sehr eingängig und gefällig. Zudem lassen sich auch einige SAVATAGE-Elementen vernehmen, wie auch einige Versatzstücke des traditionellen Power Metals herauszuhören sind, die in Summe den nötigen Härtegrad des Albums ausmachen. Aber auch die Prog-Vergangenheit der Band selbst (SERENITY starteten in anderem Line-up als reinrassiges Prog Rock-Unternehmen und erst nach einigen Besetzungswechseln kristallisierte sich die derzeitige Ausrichtung nebst Besetzung heraus) kommt noch immer ab und an zum Vorschein und wird harmonisch und passend in das Gesamtbild eingeflochten.
Nicht zuletzt durch die Tatsache, daß man hier selbst innerhalb einzelner Songs völlig problemlos und ohne dabei den roten Faden zu verlieren, zwischen unterschiedlichsten Stilmittel hin- und herpendelt, gedeiht »Words Untold And Dreams Unlived« zu einem wahren Ohrenschmaus für den Metal-Gourmet. Mit Georg Neuhauser hat das Quintett darüber hinaus noch eines der wohl größten Sangestalente unserer Republik überhaupt im Line-up. Ein Glück, daß der Kerl ein Metaller geworden ist und nicht irgendwelche Popsongs zum besten gibt, was mit dieser Stimme an sich gar kein Problem wäre.
beeindruckend | 13 |