VINDER – Visions Of Time
SLEASZY RIDER RECORDS/TWILIGHT
Wenig verwundert sollte der Zuhörer ob der stilistischen Ausführung der Klänge jener deutschen Band mit Namen VINDER sein, wenn er sich erst einmal die Mühe gemacht hat, sich mit dieser Truppe ein wenig zu beschäftigen: Das Quintett aus dem Großraum Stuttgart kann nämlich bereits auf reichlich Erfahrung im Metalbusiness zurückblicken. Drummer Ralf Schulz und Gitarrist Oli Kaufmann zählten einst zur legendären deutschen Band TYRAN' PACE, bei denen ja auch Ralf Scheepers in Diensten stand, ehe dessen Karriere so richtig losgegangen ist. Bevor Scheepers damals bei TYRAN' PACE eingestiegen ist, um das Debut einzusingen, verließ Schulz diese Band, um fortan bei SINNER zu spielen. Da TYRAN' PACE ohnehin nicht unbedingt eine besonders lange Existenz vorweisen konnten, mußte sich folglich auch Oli um andere Tätigkeitsfelder umsehen. Nach einem kurzen Intermezzo namens CHALLENGER (mit einem gewissen Ralf Scheepers am Mikro) und seiner Tätigkeit bei FALLEN2PIECES ist er seit geraumer Zeit bei RUNAMOK am Spielen. Im Jahre 2001 kreuzten sich die Wege der Herren Schulz und Kaufmann erneut und die beiden alten Kumpels beschlossen es nochmals gemeinsam unter dem Namen VINDER zu versuchen (Genauer gesagt firmiert die Band zunächst unter dem Namen DOUBLE-D, doch dieser Umstand wird sowohl im Info als auch auf der Bandhomepage verschwiegen, was auch daran liegen mag, daß man damals noch nicht ganz so metallisch geklungen hatte. - sg). Zusammen mit Bassist Huyz, dem zweiten Gitarristen Foti und einem Sänger namens Andi Mersch (ex-LANZER) begann man, erste Songs zu schreiben, doch noch bevor das erste Demo so richtig in die Umlaufbahn geschickt werden konnte, trennten sich die Wege von VINDER und Mersch. In Nick Winkler konnte ein geeigneter Vokalist gefunden werden, dessen Vorstellung von Heavy Metal sich mit jener der anderen Mitglieder deckte und mit dem griechischen Label SLEASZY RIDER konnte auch ein Partner für Veröffentlichungen gefunden werden.
Auf »Visions Of Time« kredenzen uns VINDER schwer 80er Jahre-infiltrierten, heftigen Heavy Metal in der Tradition großer Namen. Die Stimme von Nick klingt sehr rauh, aber dennoch immerzu ausreichend melodisch und vor allem zu den Songs passend. Irgendwie erinnert sein Gesang mitunter an Andy Babuschkin, dessen Band PARAGON generell stilistisch nicht unähnlich agiert. Zwar läßt sich nicht absprechen, daß wir es bei VINDER mit einem weiteren Exemplar des "Teutonen Metal" zu tun haben, doch das war ja ohnehin noch nie ein Manko, sondern zum Großteil eher das Gegenteil davon. Das Tempo der Herrschaften ist mitunter sehr hoch, so knallt vor allem ›Slave‹ beinahe in Manier alter Speed Metal-Bands aus "Good Ol' Germany" aus den Boxen, klingt jedoch durch die zeitgemäße und gelungene Produktion wesentlich druckvoller.
Überhaupt sind es vor allem die hurtigen und heftigeren Kompositionen, die auf »Visions Of Time« zu beeindrucken wissen, "geweicheiert" wird auf dieser Scheibe aber ohnehin nie.
gut | 11 |
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