BIBLE OF THE DEVIL – The Diabolic Procession
CRUZ DEL SUR MUSIC/AL!VE
Während Bandnamen und Albumtitel eher auf ein Produkt aus der Black Metal-Ecke schließen lassen, machen das Bandphoto auf der Rückseite und vor allem der Einstieg mit ›Ecclesia Novorum Innocentium‹ deutlich, daß wir es hierbei mit sehr angenehmen und vor allem vertrauten (Hard) Rock-Klängen zu tun haben, die dazu auch noch perfekt intoniert wurden. Im anschließenden ›Sepulchre‹ folgt zum ersten Mal der unglaubwürdige Blick auf das Veröffentlichungsjahr dieser Scheibe, das tatsächlich 2006 lautet und nicht etwa 1979. Inspiriert worden zu sein scheint das amerikanische Quartett BIBLE OF DEVIL zu gleichen Anteilen von den Größen der NWoBHM, wie auch vom Hard Rock, der vor 1978 bereits in Europa fabriziert wurde. Immer wieder klingen aber auch die Großmeister der Langsamkeit, BLACK SABBATH in ihrer OZZY-Phase durch und zudem darf man von Bassisten Darren Amaya mit Sicherheit auch behaupten, Mister Kilmisters Spiel sehr zu schätzen. MOTÖRHEAD dürfen generell nicht vergessen werden, wenn man die Reminiszenzen zu »The Diabolic Procession‹ erwähnt. ›Orphans Of Doom‹ sei stellvertretend erwähnt, um den Sound dieser Amis, die bereits mit fünf Veröffentlichungen aufwarten können, bislang jedoch leider notorisch ignoriert wurden, zu beschreiben. Besagter Track klingt vom Grundrhythmus her nach Lemmy und Co., erinnert gesangstechnisch an einen weniger weinerlichen OZZY und kommt vor allem was das Gitarrenspiel betrifft, mit massiver THIN LIZZY-Schlagseite daher.
Anklänge an moderner Sounds konnte ich auf diesem Scheiblettchen dagegen keine ausmachen, aber durch die Tatsache, daß man »The Diabolic Procession« einen durchaus druckvollen, wenn auch bewußt antiquiert tönenden, Sound verabreicht hat, kommt die Chose zwar "retro", aber keineswegs "altbacken" aus den Boxen.
http://www.bibleofthedevil.com/
gut | 11 |