BURNING POINT – Burned Down The Enemy
METAL HEAVEN/SOULFOOD
Im Normalfall sind drei Jahre Pause im Musikbusiness das Ende einer Karriere, doch zum Glück sind wir Metaller immer schon sehr geduldige Zeitgenossen gewesen. Wer's nicht glaubt, fragt am besten einmal bei den Herrschaften von SOLITUDE AETURNUS nach, die trotz achtjähriger Pause zwischen zwei Alben ihre Klientel bei Laune halten konnten. Das gute an unserer heißgeliebten Musik ist ja immer noch, daß man sich auf den Großteil "unserer" Bands blindlings verlassen kann, auch wenn mal eine längere Durststrecke für die Fans zu überstehen ist. Auch die Freunde des Melodic Metal, die zuletzt anno 2003 über »Feeding The Flames«, das zweite Werk der Finnen BURNING POINT jubeln durften, mußten bis dieser Tage warten, ehe Pete Ahonen (g, v), Jussi Ontero (k), Pekka Kolivuori (g) und Jari Kaiponen (d) mit einem Nachfolger am Start sein sollten.
Doch mit »Burned Down The Enemy« ist endlich für Nachschub gesorgt und diese Wartezeit hat sich, was die Qualität der Songs betrifft, durchaus bezahlt gemacht. Die Herrschaften wissen immer noch, wie man melodiösen Metal zu gestalten hat und verstehen es spielend, wahlweise dezent neoklassizistische Gitarrenattacken einzuflechten oder den guten alten Hard Rock in ihren Kompositionen einzubauen, wobei trotz aller verwendeter, bereits bekannter Stilmittel und Anklänge, eine gefällige und vor allem gut ins Ohr gehende Mischung dabei herausgekommen ist.
BURNING POINT bieten eine reichhaltige Palette an Klängen, die von Bands wie RAINBOW jüngeren Datums, über die PRETTY MAIDS und traditionell ausgerichtete Heavy Metal-Bands wie IRON MAIDEN, bis hin zu den verspielten Klängen eines Yngwie Malmsteen reicht. Zudem läßt man sich im Hause BURNING POINT auch von heimatlichen Klängen ganz gerne ein wenig inspirieren. STRATOVARIUS und TAROT haben diesbezüglich offenbar ganz ordentlich Eindruck auf das im Moment noch ohne fixen Bassisten agierende Quartett hinterlassen. Dominierend sind bei BURNING POINT ganz klar die Gitarren von Pete und Pekka, während Jussi in erster Linie dafür zuständig ist, mit seinem Keyboard eventuell auftretende Soundlöcher zu stopfen. Hinsichtlich der Arrangements brauchten sich BURNING POINT ohnehin noch nie vor der Konkurrenz zu verstecken und da es ihnen auf »Burned Down The Enemy« auch gelungen ist, einige fast schon HAMMERFALL-verdächtige Ohrwürmer zu kreieren, bleibt zu hoffen, daß diese Band, deren lange Pause in erster Linie auf businesstechnische Probleme zurückzuführen ist, eben jene nun endgültig aus der Welt schaffen konnte, um so richtig durchstarten zu können.
gut | 11 |