HOLY MOSES (D) – Finished With The Dogs
HOLY MOSES (D) – The New Machine Of Lichtenstein
HOLY MOSES (D) – World Chaos
ARMAGEDDON MUSIC/SOULFOOD
Die in der letzten Ausgabe angedeutete Steigerung in musikalischer Hinsicht bei HOLY MOSES sollte schon mit der nächsten Scheibe »Finished With The Dogs« (1987) erfolgen, was mit Sicherheit auch an der neuen Rhythmusgruppe lag: Der ehemalige ATLAIN-Basser Andre Chapelier kam hinzu und die bis heute andauernde Karriere des damals erst 19-jährigen Uli Kusch nahm ihren Anfang. Zwar sollte letztendlich die Familie Classen das einzig beständige Element bei HOLY MOSES bleiben, aber die beiden Neulinge sorgten für einen weitaus amtlicheren Druck aus den hinteren Reihen. Zudem sollte Uli der Band für die nächsten drei Ausgaben erhalten bleiben, bevor er dann seine Karriere in Richtung GAMMA RAY fortsetzte. Die Bassistenposition war indes stets ein "Durchgangsposten", die bei fast jedem Album neu besetzt wurde. Ein weiterer Faktor für die größere Durchschlagskraft war auch die Gitarrenarbeit von Andy, der vom auf »Queen Of Siam« noch recht oft zu beobachtenden Saitenschrubben immer mehr auf prägnante Riffs und klar identifizierbaren Strukturen umstieg. Keine Änderung indes beim Gesang - Sabina growlte und bellte und brüllte wie eh und je. Und das war gut so und wird immer gut bleiben.
Einen regelrechten Sprung nach vorne machte die Band mit ihrem dritten Album »The New Machine Of Lichtenstein« (1989), auf der Ex-DARNKESS-Basser Thomas Becker, der die dunkelheitliche Scheibe »Defender Of Justice« von 1988 eingespielt hatte, sich den vier Saiten widmete, und Thilo Hermann (kam von RISK und der Vorläuferband FAITHFUL BREATH und sollte später einige Jahre lang bei RUNNING WILD gesichtet werden) die zweite Klampfe bediente - ein Novum in der Bandgeschichte und zugleich der einzige Zeitpunkt, bei dem es eine solche Konstellation geben sollte. HOLY MOSES hatten für diese Platte nämlich einen Majordeal ergattert und dementsprechend konnte man aus dem Vollen schöpfen. War schon die Produktion auf »Finished With The Dogs« deutlich besser geworden, konnte man nun mit einem rundum knackigen Sound glänzen und zudem wurde das Album zu einem "Gesamtkunstwerk" ausgebaut, da das Konzept des Albums in Form eines Comics bebildert wurde, der der Scheibe beigelegt wurde (selbiger Comic kann mittlerweile auch als PDF von der HOLY MOSES-Webseite downgeloadet werden kann - sehr löblich!)
Das indes wahrscheinlich stärkste HOLY MOSES-Album sollte allerdings noch folgen: »World Chaos« von 1990. Der Rundling enthielt in Form des Titeltracks, ›Blood Sucker‹ und ›Deutschland (Remember The Past)‹ drei echte Hits und auch die beiden rundum gelungenen Coverversionen von ›Too Drunk To Fuck‹ (DEAD KENNEDYS) und ›(You Gotta) Fight For Your Right (To Party)‹ (BEASTIE BOYS) hätten auch schon damals Moses liebend gerne anstelle seines Wanderstabes genommen, um die Fluten des Roten Meeres zu teilen. Außerdem gibt es für den Titel ›Guns'n Moses‹ einen Coolheitsbonuspunkt.
Alle drei HOLY MOSES-Oldtimer wurden mit Liveversionen von Songs der entsprechenden Alben versehen, die auf den Tourneen der letzten Jahre mitgeschnitten wurden; besonders knuffig ist der Videobonustrack von »World Chaos«, bei dem man verfolgen kann, wie Sabina und Doro gemeinsam beim 2001er "Wacken Open Air" gestehen, sie seien irgendwie ›Too Drunk To Fuck‹...
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© 1989-2024 Underground Empire |
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