THE SINS OF THY BELOVED – Perpetual Desolation
NAPALM RECORDS/SPV
THE SINS OF THY BELOVED gelang vor knapp zwei Jahren mit »Lake Of Sorrow« aus dem Stand ein Debut, das zusammen mit TRISTANIAs »Widow's Weed« und dem Überflieger »...From A Bleeding Heart« von BESEECH die beste Gothic-Scheibe des Jahres 1998 war. Mit »Perpetual Desolation« legt man einen Rundling nach, der sich in keinster Weise hinter seinem Vorgänger zu verstecken braucht. Dabei gehen THE SINS OF THY BELOVED erneut nach ihrem bekannten Muster vor, das eigentlich nicht großartig von dem generellen Gothic-Rezept abweicht (männlicher Grunzgesang versus weiblichem Sopran, knüppelharte Schmusereien versus atmosphärischem Hickhack, etcetera), das aber bei THE SINS OF THY BELOVED eine enorme Harmonie erfährt. Doch jetzt ist man noch einen Schritt weitergegangen und bereichert die Songs mit neuen exzentrischen Spielchen: Zum Beispiel läßt Sängerin Anita schon beim Opener ›The Flame Of Wrath‹ Stimmen erklingen, mit denen sie eigentlich genausogut jene Filme synchronisieren könnte, die bei Sendern wie RTL 2 grundsätzlich im Nachtprogramm laufen ("Oh ja, Baby! Gib' mir mehr - mehr! Du bist so gotisch!") Doch Flachs beiseite, Hanf in die Mitte - mit »Perpetual Desolation« haben THE SINS OF THY BELOVED erneut eine tolle Gothic-Platte geschaffen, die sie auf ihrem Weg an die Spitze dieser Szene ein gutes Stück vorwärts bringen werden.
super | 14 |