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BETWEEN THE BURIED AND ME – The Anatomy Of

VICTORY RECORDS/SOULFOOD

Coveralben sind immer eine eigenwillige Angelegenheit, machen aber zumeist Spaß, da man die Songs zum Großteil ohnehin kennt und sich "nur" die Umsetzung der Versionen gewöhnen muß. BETWEEN THE BURIED AND ME haben mit »The Anatomy Of« ihre gesamte Bandbreite an Einflußquellen offeriert und lassen zudem auch einen Einblick in die musikalische Entwicklung dieser Truppe zu (Denn merke: "Anatomie" ist "der Aufschnitt"... - sg). Das mittlerweile in den Staaten durchstartende Quintett existiert seit gut sechs Jahren und hat auf interessanterweise auch Songs auserkoren, die wesentlich älter sind als die Musiker selbst.

METALLICAs ›Blackend‹ wird in massivster Death Metal-Manier "zergrunzt", wobei hier amtlich wird, daß diese Nummer unkaputtbar ist und wohl auch in Zukunft alle Versuche von Nachwuchsbands, diesen Track als Coverversion mehr oder weniger zu verunstalten, überstehen wird. Auch BETWEEN THE BURIED AND ME geben sich alle Mühe, ›Blackend‹ überlebt die Version aber unbeschadet. Bei ›Kickstart My Heart‹ wagt man sich interessanterweise in die Nähe des Originals, wobei gesangstechnisch ganz klar gesagt werden muß, daß Vince Neil trotz seiner nicht gerade mächtigen Stimme hier unerreicht bleibt. An ›The Day I Tried To Live‹ von SOUNDGARDEN hätten sich BETWEEN THE BURIED AND ME besser nicht versucht, denn "Seele" hat diese Version bei Gott keine mehr. QUEEN werden im Anschluß daran regelrecht "verpunkt", die verewigte Version von ›Bicycle Race‹ kann allerdings überraschenderweise mit ganz gelungenen Gesangspassagen überzeugen. Ein Cover von KING CRIMSON hätte ich dieser Band noch nicht einmal zugetraut, aber hier schlagen sich die Jungs ganz gut und beweisen musikalischen Geschmack. Wo wir gerade bei unerwarteten Klängen sind: Unmittelbar nach ›Three Of A Pair‹ haben die Herren ›Us And Them‹ von PINK FLOYD gesetzt und zeigen, daß die Briten keineswegs Musik für alte Leute gemacht haben, wie mancherorts behauptet wird. Danach folgen gut intonierte, aber unspektakuläre Versionen von ›Geek U.S.A.‹ (SMASHING PUMPKINS), ›Forced March‹ (EARTH CRISIS), bevor SEPULTURAs ›Territory‹ in einer sehr eigenwilligen Variante auf uns eindrischt. Allerdings klingt die Todesmörtel-getüntchte Stimme hier nicht wirklich passend. Zur allgemeinen Überraschung folgt danach der Versuch, eine der Gründerbands des Grunge, nämlich BLIND MELON, zu intonieren, was ebenfalls ganz gut geglückt ist. Sich an FAITH NO MORE heranzuwagen ist immer eine Sache für sich, doch ›Malpractice‹ kommt ähnlich intensiv wie das Original. ›Little 15‹ von DEPECHE MODE ist mir im Original nicht geläufig, aber ich bin sicher, daß die Jungs hier mächtig eine Schippe nachgelegt haben, um einen derart heftigen Knaller daraus zu machen. Was um alles auf der Welt Sänger Tommy Rogers geritten hat, bei ›Cemetary Gates‹ nicht aggressiver zu singen, wird wohl ebenso für immer ein Rätsel bleiben, wie auch der Grund für die Coverversion des Langweilers ›Colorblind‹ von den COUNTING CROWS.

Interessant ist »The Anatomy Of« in jedem Fall geworden, dennoch stellt sich bei derlei Veröffentlichungen zum Schluß immer die Sinnfrage.

http://www.betweentheburiedandme.com/

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
BETWEEN THE BURIED AND ME im Überblick:
BETWEEN THE BURIED AND ME – The Anatomy Of (Rundling-Review von 2006 aus Online Empire 29)
Soundcheck: BETWEEN THE BURIED AND ME-Album »Between The Buried And Me « im "Soundcheck Heavy, oder was!? 63" auf Platz 73
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