![]() |
![]() |
![]() |
RUFFIANS – Desert Of Tears
METAL HEAVEN/SOULFOOD
Ehrlich gesagt hatte ich meine Bedenken, daß es sich auch bei der Reunion der Bay Area-Legende RUFFIANS anno 2004 um eine nur sehr kurzzeitige Angelegenheit handeln würde. Doch zum Glück ließ sich die Band, die auch heute noch aus den Gründungsmitgliedern Craig Behrhorst (g), Chris Atchison (g) und Luke Bowman (d), sowie dem bereits 1986 als Nachfolger für Carl Albert (RIP) ins Boot geholten Rich Wilde und Bassist Tommy Sisco (der jedoch lediglich auf diesem Album zu hören ist und auf der anstehenden Europa-Tournee wieder durch den schon bei den Reunion-Shows amtlich in den Viersaiter greifenden Eric Wong ersetzt wird) besteht, von der entstanden Euphorie anstecken, so daß gut zwei Jahre später ein neues Studioalbum von RUFFIANS in die Läden kommt.
Der Einstieg in Form von ›I Believe‹ macht bereits klar, daß wir es auch anno 2006 mit hochwertigem, melodiösen US-Metal zu tun haben. Eingängig wie immer und von scharfgeschliffenem Riffing geprägt, folgt das schon einige Jahre alte ›Running Blind‹, bevor uns die Gitarrenfraktion in ›Day Of The Champion‹ zum ersten Mal beweist, daß sich die Jungs auch heutzutage noch durchaus von den alten Helden beeinflussen lassen, um daraus einen eigenständigen Track zu zaubern. Dieser Song erinnert vom Aufbau her stark an ältere MSG-Kompositionen und kann aufgrund seiner Durchschlagskraft in Kombination mit der vorhandenen Eingängigkeit durchaus als eines der Highlights dieser Scheibe betrachtet werden. Der bereits bei den Reunion-Gigs präsentierte Titelsong, ein schleppender Melodic Metal-Track allererster Sahne und der ebenfalls auf dem BYH-Festival präsentierte und auf der MySpace-Seite der Band als Video verewigte Gassenhauer ›Darkest Of Light‹ lassen erneut Erinnerungen an besagtes Festival aufsteigen, zugleich aber auch darauf hoffen, daß uns RUFFIANS im nächsten Sommer abermals von so mancher Festival-Bühne aus ihre Songs um die Ohren ballern werden. In weiterer Folge zeigen sich die Herrschaften weiters auch noch von ihrer heftigen Seite, wenn sie mit ›Live By The Sword‹ in der Tradition ganz alter US-Metaller im Up-Tempo-Bereich losbrettern, während man die Ballade ›It Ain't Over‹ in dieser Ausführung wohl auch wohl auch von den SCORPIONS akzeptieren würde.
Da man produktionstechnisch zwar ebenfalls die alte Schule deutlich heraushört, dennoch aber keineswegs eine "Antiquität", sondern ein überaus druckvolles und zeitgemäßes Endergebnis abgeliefert hat, besteht hier überhaupt kein Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Reunion.
Alt-Freaks werden ohnehin blind zuschlagen, aber auch Neueinsteiger sollten sich nun endlich mit RUFFIANS beschäftigen, denn viel besser kann man melodiösen Metal in amerikanischer Machart im Moment wohl nicht bekommen.
super | 15 |
![]() |
![]() |
![]() |