UNEARTH (US, MA) – III: In The Eyes Of Fire
METAL BLADE RECORDS/SPV
Wer UNEARTH bislang immer in die "Metalcore"-Abteilung eingeordnet hatte, wird spätestens nach intensivem Genuß von »III: In The Eyes Of Fire« zugestehen müssen, daß wir es hiermit mit reinrassigem Metal der heftigen Art zu tun haben. Schon der Vorgänger »The Oncoming Storm« war im Gegensatz zu den Frühwerken der Band von Hardcore-Elementen höchstens noch gespickt, doch nun hat das amerikanische Quintett nahezu gänzlich auf solche verzichtet. Der Opener ›This Glorious Nightmare‹, ein Up-Tempo-Brecher vor dem Herrn, gibt die Richtung vor, und die gesamte Spielzeit über lassen UNEARTH keinen Zweifel daran, daß diese Herrschaften wohl schon in frühester Jugend Metal in reinster Form konsumiert haben. So lassen die doppelläufigen Gitarren mitunter auch an IRON MAIDEN denken, aber die Herren Ken Susi und Buzz McGrath haben darüber hinaus wohl auch am verblichenen Dimebag Darrell einen Narren gefressen und dessen brutales Riffing sehr intensiv studiert. Zudem hat man ein Gespür für markante Melodien und weiß deshalb genau, wie man den Zuhörer an die Boxen fesseln kann. Sänger Trevor Philipps verzichtet zur Gänze auf klaren Gesang und trägt durch sein aggressives, aber zu keiner Sekunde aufgesetztes Shouting sehr zum Gelingen dieses Albums bei. Der von Ikone Terry Date einmal mehr grandios und druckvoll in Szene gesetzte Sound tut sein übrigens zur musikalischen Vollbedienung auf diesem Album.
Wie man UNEARTH kennt, wird es wohl nicht lange dauern, bis uns die Herrschaften ihre neuen Kompositionen auch von der Bühne aus um die Ohren knallen. UNEARTH sind nicht nur sehr umtriebig, wenn es um das Komponieren von Songs und das Veröffentlichen von Alben geht, sondern auch nahezu permanent auf Achse, um sich im wahrsten Sinne des Wortes den Allerwertesten abzuspielen.
Eine demnächst anstehende Europatournee durch die hiesigen Clubs sollte man sich keinesfalls entgehen lassen, denn wer weiß, ob man UNEARTH in Bälde nicht nur noch auf den ganz großen Bühnen zu sehen bekommt.
gut | 11 |