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WASTEFALL – Self Exile
SENSORY RECORDS/AL!VE
Aber, aber, meine Herren! Es besteht überhaupt kein Grund ins "Exil" zu gehen, auch wenn dieses selbstauferlegt sein sollte. Das griechische Quintett WASTEFALL, das beim amerikanischen Label SENSORY RECORDS unter Vertrag steht (die ersten beiden Alben »Soulrain 21« (2004) und »Fallen Stars And Rising Scars« (2003) sind über das ebenfalls griechische Label SLEASZY RIDER erschienen) offeriert nämlich eine sehr wohldurchdachte und vor allem wohldosierte Melange aus progressiven Klängen, die allesamt recht heftig und mit mächtig Nachdruck, aber auch mit einer satten Portion Melancholie aus den Boxen kommen. Speziell hinsichtlich dieser Melancholie kommen einem als Vergleich immer wieder PAIN OF SALVATION in den Sinn. Ähnlich wie Daniel Gildenlöw und dessen Truppe auf ihren ersten Werken gehen auch WASTEFALL zu Werke, wobei aber die Gitarren der Griechen wesentlich heftiger klingen. Manche Riffs lassen die Herren diesbezüglich eher in die Nähe von NEVERMORE kommen, allerdings in wesentlich weniger brachialer Ausführung. Zudem kredenzen uns die Griechen aber auch etwas sphärischere Klänge, die von jener Epik leben, die schlicht und ergreifend wunderschön zu lauschen ist und die griechischen Jungmusikern offensichtlich schon in frühester Jugend beigebracht wird. Auf frickelige Passagen wird fast zur Gänze verzichtet, stattdessen gibt es ab und an Einflüsse aus der griechischen Folklore zu finden. Einzelaktion der Musiker sucht man ebenso vergeblich wie allzu schräge Spielereinen der Instrumentalisten. Ähnlich wie das griechische Nationalteam bei der letzten Europameisterschaft funktionieren WASTEFALL scheinbar im Kollektiv am effizientesten und wohl gerade deshalb ist »Self Exile« auch zu einem dermaßen gelungenen Werk geworden.
super | 14 |
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