ASTRAL DOORS – Astralism
LOCOMOTIVE MUSIC/SOULFOOD
Da sind sie wieder, die europäische Antwort auf DIO und seine Freunde. Und gleich der furiose Opener von »Astralism« setzt dort an, wo ASTRAL DOORS auf dem Vorgänger »Evil Is Forever« aufgehört haben. Klassischer Heavy Metal mit hardrockiger Schlagseite, der mächtig Spaß macht. Und das liegt daran, daß ASTRAL DOORS die komplette Bandbreite des melodischen Spektrums bravourös abdecken. Angeführt von der erstklassigen Stimme von Nils Patrik Johansson servieren uns die Jungs auf »Astralism« mal düster-doomige Groover, wie das amüsierende ›From Satan With Love‹, welches problemlos auf einer BLACK SABBATH-Scheibe der Tony Martin-Ära stehen könnte, mal zackig-flotte Abgehrocker der Marke ›Raiders Of The Ark‹. Und auch wenn - oder gerade weil - man andauernd an die großen Größen diese Genres erinnert wird, bringt diese Band so eine Freude ins heimische Wohnzimmer. Auf welchen Alben findet man denn sonst alle Stärken solcher Kapellen wie DIO, MAGNUM und BLACK SABBATH vereint? Eben! Und trotz aller Parallelen haben ASTRAL DOORS auch noch ein Quentchen Eigenständigkeit. Und das ist die Kombination aus allen Elementen der genannten Kapellen, sowie der grandiose Gesang. Diese Stimme zählt heute sicherlich zu den größten und auch den am meisten unterbewerteten des ganzen Rockgenres. Hört nur mal in das famose ›Tears From A Titan‹ 'rein und ihr wißt, was ich meine. Da sitzt jede Note, da paßt jede noch so dramatische Melodieführung. Hinzu kommt das kompositorische Gespür für griffige Hooklines und charmante Ideen. Vor allem der herrliche Einsatz der altmodischen Orgel führt zumindest bei mir zu Euphorie. Da klingen dann auch manchmal gar PRETTY MAIDS zu ihren besten Zeiten heraus. Und da ist schon wieder ein ganz großer Name, der Qualität in sich birgt. Sorry, aber beim relativ heftigen ›Oliver Twist‹ kommen sicher nicht nur mir die Dänen in den Sinn. Und das soll bitte als Riesenkompliment gewertet werden. Wie auch all' die anderen Querverweise. Ich garantiere, diese Scheibe, bringt jede Party auf Trab und auch der lonesome Headphone-Banger wird vergnügt seine Matte schütteln. Mit »Astralism« haben ASTRAL DOORS ein exquisites Best-Of-Melodic-Hard-Rock-Album eingespielt, welches in einigen Jahren vielleicht in einem Atemzug mit »Holy Diver«, »Future World«, »Headless Cross« oder »On A Storyteller's Night« genannt werden wird.
super | 15 |