DIO – Angry Machines
DIO – Dio's Inferno - The Last In Live
STEAMHAMMER/SPV
Seien wir ehrlich - es war nicht die beste Zeit von Ronnie James Dio. Doch den ultimativen Tiefpunkt hatte er damals bereits überwunden: »Lock Up The Wolves« von 1990 war ein kompletter Schlag ins Wasser gewesen, so daß Ronnie die anschließende BLACK SABBATH-Reunion bestimmt recht kam. Als diese jedoch auch verdammt schnell ein frustranes Ende genommen hatte, schaffte er 1993 mit »Strange Highways« zumindest wieder einen Neustart seines Soloprojektes, wenngleich die Platte in musikalischer Hinsicht nicht sonderlich erwähnenswert war. Leider sollte auch der Nachfolger »Angry Machines« nicht entscheidend besser ausfallen, was man vor allem der unglücklichen Gitarristenwahl zurechnen muß, die Ronnie seinerzeit getroffen hatte: Er hatte den WWIII-Klampfer Tracy G ins Boot geholt, der mit seinem Gitarrenstil nie auch nur ansatzweise zu DIO gepaßt hatte. Kein Wunder also, daß sich Songs aus dieser Phase allenfalls versehentlich ins heutige DIO-Liveset verirren.
Etwas mehr Licht konnte man auf der nachfolgenden Liveplatte entdecken, die indes den doppeldeutigen Titel »Dio's Inferno - The Last In Live« trug: Denn glücklicherweise konnte Ronnie seit jeher auf einen großen Fundus von Klassikern zurückgreifen - sei es aus RAINBOW- oder BLACK SABBATH-Tagen oder von den großartigen frühen DIO-Platten - so daß die wenigen Songs aus dem DIO-Jammertal wie ›Double Monday‹ zwar auffielen wie ein Bauer auf dem Wiener Opernball, aber letztendlich doch gnädig übersehen werden konnten. Allerdings beschert uns »Dio's Inferno - The Last In Live« dennoch keine unbeschwerte Livefreude, denn sie enthüllt eben jenes Hauptproblem der G.-Phase im Hause DIO: Tracy hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Nummern nach bestem Unvermögen zu verunstalten.
Ergo: Sowohl »Angry Machines« als auch »Dio's Inferno - The Last In Live« sind nur DIO-B-Ware, die man aber dank der SPV-"Super Value"-Serie zu moderaten Preisen erhält, so daß eine Komplettierung des DIO-Katalogs ein wenig leichter fällt.
Die gute Nachricht zum Schluß: Es sollte sich für DIO ein Licht am Horizont abzeichnen: Einige Zeit später kehrte Craig Goldy zurück und das nachfolgende Album »Magica« ist bis heute zu den Highlights der DIO-Discographie zu zählen.
http://www.ronniejamesdio.com/
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