SICK-U-R
MMIV
(5-Song-CD-R: Preis unbekannt)
Seit mittlerweile sechs Jahren treibt dieses Quartett mit dem Namen SICK-U-R nun bereits sein Unwesen im heiligen Land Tirol. Neben zahlreichen Auftritten im In- und Ausland kann man auch bereits zwei Demo-CDs mit Studioaufnahmen sowie ein Live-Demo auf der Haben-Seite verbuchen. »MMIV« ist, wie unschwer am Titel zu erkennen ist, nicht mehr ganz neu und mittlerweile auch nicht mehr das aktuellste Werk der Herrschaften. Mit ›Dragonlord‹ steigen SICK-U-R mit einem melodischen Metal-Song in den Reigen an bunten Melodien ein, wobei auffällig ist, daß man sich stilistisch keineswegs festlegt, sondern sowohl auf traditionelle Elemente zurückgreift, aber auch die "Moderne" nicht außer Acht läßt. Diesbezüglich sei in erster Linie Sänger Sandro erwähnt, der eine an sich brauchbare Stimme für rockige Klänge hat, im Refrain des Openers aber schwer nach Nu Metal und Rap klingt und dabei gar keine schlechte Figur abgibt. Die Ausführung insgesamt mag wohl nicht jedermanns Sache sein, aber von einem Ausfall im Sinne der Demontage dieser Nummer kann hier keine Rede sein. Danach folgt ›Metal God‹, ein Song, den ich mir wesentlich truemetallischer vorgestellt hatte, der sich im Endeffekt aber eher als melodischer Hard Rock-Song mit jeder Menge Keyboards herausstellt. In erster Linie ist diese Nummer sehr eingängig und griffig, vielleicht hat man lediglich den falschen Songtitel gewählt. Richtig gelungen, weil kompositorisch einfach perfekt, ist ›Wasted Years‹, ein sehr ruhiger und dezent an DEADSOUL TRIBE erinnernder Track, bei dem Sandro seine wahre Klasse, die scheinbar im höheren Bereich zu liegen scheint, eindrucksvoll unter Beweis stellen kann. Auffällig ist hier auch die groovige Ausführung der Baßgitarre, die diesen Song entscheidend mitprägt. Das folgende ›Time‹ und der Abschluß in Form von ›Messiah‹ sind recht zeitlose Rocksongs geworden, die auf Größen wie DEEP PURPLE als Einflußquellen hinweisen und perfekt zum entstandenen Bild, das ich mir von dieser Band gemacht habe, passen.
SICK-U-R versuchen offenbar schlicht und ergreifend, gute Songs zu komponieren, scheren sich dabei - wie es sich für Tiroler gehört - kein bißchen um etwaige Vorgaben oder Klischees und sollten genau deshalb reüssieren können. Ob es allerdings bis nach Wacken ins "Hauptabendprogramm" reicht, steht noch in den Sternen. Die Richtung stimmt aber auf jeden Fall schon und da vor kurzem mit »Zero Hour« ein Nachfolgealbum veröffentlicht wurde, sollten wir schon bald wieder von SICK-U-R hören.
zeitloser, harter Rock aus dem heiligen Land |