Hubi Meisel – Kailash
LION MUSIC/CM DISTRO
Ein Traum war verantwortlich für das Konzept des neuen Werkes des deutschen Sängers Hubi Meisel. Nachdem er zuletzt mit »EmOcean« ein Konzeptalbum mit dem Hintergrund der Sage von Atlantis abgeliefert hatte, dreht sich auf »Kailash« nun die Geschichte um den Berg Kailash, der in der tibetanischen Kultur so etwas wie das Gegenstück zum Olymp ist. Da in besagtem Traum sehr viel auf diese Gegend hindeutete, hat sich Hubi eingehend mit der Materie beschäftigt und jede Menge Literatur zur Thematik zu sich genommen. Herausgekommen ist ein üppiges, von ihm konzipiertes und auch produziertes Werk, das von seinem musikalischen Gegenpart, dem französischen Keyboarder Vivien Lalu komponiert wurde. Den beiden zur Seite stand ein ebenso prominentes, wie kompetentes Team an Musikern, namentlich Johan Niemann (b, MIND'S EYE), Daniel Flores (d, MIND'S EYE), Marcel Coenen (g, SUN CAGED) und Jorge Salan (g, MÄGO DE OZ).
Zwar ist die Angelegenheit in insgesamt zehn Songs (und zwei Bonustracks, die ebenfalls zum Gesamtkonzept passen) unterteilt, doch meiner Meinung nach sollte man »Kailash« am Stück genießen, was sich aufgrund der vorzüglich mundenden Klänge auch nicht als allzu schwierig gestalten sollte. Im Gegensatz zu »EmOcean« geht es durch die Bank heftiger zur Sache, was wohl nicht zuletzt auf die "künstlerische Freiheit", die Hubi den Musiker einräumte, zurückzuführen sein dürfte. An kulturellen Einflüssen, die recht interessant umgesetzt werden konnten, wird ebenso wenig gespart, diese Tatsache war aber aufgrund der Thematik nahezu Bedingung. Zudem macht es Sinn, sich über die Webpage die Texte genauer zu Gemüte zu führen, denn diese sind hier nicht nur Beiwerk sondern ein unverzichtbarer Bestandteil eines Gesamtkunstwerks, das diese Bezeichnung als verdient hat.
Eine Umsetzung dieses Albums auf den Bühnen dieser Welt mag wohl noch illusorisch anmuten, wäre aber mit Sicherheit ein sehr interessantes und sehenswertes Ereignis.
super | 15 |