![]() |
![]() |
![]() |
THE TANGENT – A Place In The Queue
INSIDE OUT RECORDS/SPV
Ehrlich gesagt dachte ich damals, als THE TANGENT ihr Debut »The Music That Died Alone« ablieferten, es mit einem weiteren von Roine Stolt initiierten Projekt zu tun zu haben. Doch mittlerweile sollte sich herumgesprochen haben, daß die treibende Kraft hinter THE TANGENT Andy Tillison ist, der mit seiner Band PARALLEL OR 90 DEGREES vor einigen Jahren im Vorprogramm von THE FLOWER KINGS spielen durfte und damals mit Roine in Kontakt getreten ist. Andys Keyboards und Synthesizer, die er zusammen mit seinem Kompagnon Sam Baine, der auch für den Gesang zuständig ist, zum besten gibt, sind es auch, die den Sound von THE TANGENT entscheidend prägen. Da Roine aus terminlichen Gründen in der Zwischenzeit nicht mehr mit von der Partie ist und an seiner Stelle nun der ehemalige KARMAKANIC-Gitarrist Krister Jonsson die Saiten zupft, sollten sämtliche Fragen bezüglich der Intention und des "Chefs vom Dienst" aber ein für alle Mal geklärt sein. Musikalisch dagegen hat sich weniger geändert, noch immer vollbringen die Herren eine fantastische Reise durch mehr oder weniger bekannte Prog-Gefilde. Unbedingt zu nennen sind auch diesmal wieder YES, deren üppige Keyboard-Passagen einem auch beim Genuß von »A Place In The Queue« desöfteren in Erinnerung kommen, vor allem wenn man sich monumentale Kompositionen wie ›GPS Culture‹, ›Follow Your Leaders‹ oder auch den Titelsong zu Gemüte führt. Zudem schaffen es die Gitarristen Krister und sein Partner Guy Manning, für abwechslungsreiche und beeindruckende Saitenklänge zu sorgen. Ihr Spiel wird, unterstützt vom groovebetonten, aber sehr gefühlvollen Spiel der Rhythmusfraktion Jamie Salazar (d) und Bassist Jonas Reingold, zu einem wahren Leckerbissen für Gitarrenliebhaber. Die für THE TANGENT-Verhältnisse regelrecht kurzen Songs ›DIY Surgery‹ und ›The Sun In My Eyes‹ können dagegen mit interessanten und unerwarteten Details aufwarten. Erstgenannter ist ein relativ rauher Rocksong, der aber durch den Einsatz des Saxophons von Theo Travis zu einem amtlichen "Jazzer" wird und dadurch zusätzlich für Abwechslung sorgt. ›The Sun In My Eyes‹ hat dagegen gar Hitqualitäten, verfügt über einen sehr griffigen Refrain und über eine Melodie, die mir bekannt vorkommt, sich aber beim besten Willen nicht zuordnen lassen will. Zwar nicht unbedingt meine Welt, da recht disco-lastig, aber recht unterhaltsam und ein zusätzliches Indiz für die Klasse dieser Formation, die wohl jeden nur erdenklichen Stil der Musikgeschichte von sich geben könnte und dennoch überzeugen würde.
beeindruckend | 13 |
![]() |
![]() |
![]() |